Rhein-Lahn-Kreis/Lahnstein | 30. Dezember 2023 | (ww). Der 2. Januar wird für Verkehrsteilnehmer rund um Lahnstein und in großen Teilen des westlichen Rhein-Lahn-Kreises ohne Frage ein historischer Tag. Die seit dem 25. September gesperrte B260 zwischen Friedrichssegener Brücke und Ruppertsklamm, bzw. dem Anschluss an die B42 wird dann wieder freigegeben. Muss sie ja auch, denn am zweiten Tag im neuen Jahr beginnt die inzwischen seit Jahren geplante Sanierung der B42-Hochbrücke bei Lahnstein.
Dafür soll die extrem wichtige Brücke für ein komplettes Jahr gesperrt werden. Darauf bereitet sich Lahnstein seit Monaten mit zahlreichen verkehrslenkenden Maßnahmen in der Stadt vor. Unter anderem wurden Einbahnstraßen gedreht und in beide Hauptrichtungen separate Bus- und Rettungsspuren, sowie eine spezielle Ampelanlage für Rettungseinsätze über die dann einzig verbliebene Lahnbrücke installiert. Pendler, Reisende und vor allem auch der Schwerverkehr werden durch das Lahntal und über die Lahnhöhen umgeleitet – und dafür war die planmäßige Fertigstellung der B260 zwingend notwendig.
Und sie ist fertig – und das mehr als eine Woche schon. Trotzdem hat sich der verantwortliche Landesbetrieb Mobilität gegen eine Freigabe entschieden und Anwohner sowie Pendler und Lieferverkehr weiter über die B49 und B261 bzw. umgekehrt geschickt. Warum? „Eine Änderung für nur wenige Tage wäre schwierig umzusetzen, zu einer großräumigen Umleitung gehört auch ein gewisser Gewöhnungseffekt, die Verkehrsteilnehmer müssen sich erst auf veränderte Bedingungen einstellen“, heißt es auf Nachfrage aus dem LBM. Dazu muss man wissen: die Sanierung der B260 zwischen Ruppertsklamm und Friedrichssegener Brücke ist ein Projekt, die am 2. Januar beginnende Brückensanierung mit dem veränderten Anschluss an die B42 ein anderes – jeweils mit unterschiedlichen Projektverantwortlichen. Festzuhalten bleibt: die B260 wurde auf den Punkt planmäßig fertig. Auf 100 Metern der anderen Maßnahme hätte einspurig (aus Richtung Koblenz) nochmal aufgeräumt werden müssen, so zumindest unsere (bewusst laienhaft formulierte) Beobachtung und Einschätzung – die Fahrtrichtung Koblenz wäre seit spätestestens 22. Dezember durchgehend nutzbar gewesen.

Die Ampel zeigt „Grün“, die B260 bleibt aber bis 2. Januar gesperrt.
Aus Bad Ems bzw. Fachbach kommend waren alle Bauarbeiten, sogar inklusive der Markierungs- und Trennungsarbeiten für die Umleitungsführung ab 2. Januar bis zum 22. Dezember abgeschlossen und die neue Ampel bei Friedrichssegen im (relativ sinnfreien) Betrieb. Seitdem waren die einzigen Hindernisse in dieser Fahrtrichtung die „Durchfahrt-verboten“-Schilder. Durchgehend herrschte seit dem die praktische Möglichkeit der Durchfahrt bis zum Anschluss an die B42, wo ein Stoppschild eine Einfahrt geregelt hätte, wenn sie denn nicht noch gänzlich verboten wäre. Nur aus Richtung Koblenz kommend wäre die alte Streckenführung nach der Abfahrt Richtung Lahnstein unter der Brücke durch mit Aufräumarbeiten verbunden gewesen. Die Arbeiten an der ersten Abschnitt ruhten zwar in der Weihnachtspause, aber es stand durchaus noch vereinzelt Baumaterial auf dem Abschnitt – einspurige Nutzung wäre auch hier ohne Weiteres möglich gewesen. Wäre, wurde aber aus oben genannten Gründen nicht eingerichtet.

Das Ende der bislang nur theoretisch durchgehend fahrbaren Strecke in Richtung Koblenz, bzw. der Anschluss an die B42.
Ab 2. Januar führt der Weg aus Richtung Koblenz übrigens nicht mehr wie bisher unter der Brücke durch, sondern jeweils einspurig an der Bergseite entlang, dort wo bislang auch die Fahrstrecke aus dem Lahntal in Richtung Koblenz verlief.

Bislang gab es hier eine Fahrspur Richtung Koblenz, ab dem 2. Januar geht es auf je einer Spur aus dem und in das Lahntal.
Von Bad Ems kommend gibt es dann übrigens auch an der Ruppertsklamm keine Möglichkeit mehr nach Niederlahnstein abzufahren, die Planer wollten verhindern, dass die Strecke als Abkürzung genutzt wird, sollte es zu Staus kommen.

Die Abfahrt nach Niederlahnstein ist für 2024 nicht vorgesehen.
Wir haben die frisch sanierte – und seit mindestens 22. Dezember fertige – B260 für euch im Bild festgehalten, ab 2. Januar dürft ihr sie auch wieder selbst erleben.
Gaaanz wichtig: Es gilt immernoch das ausgeschilderte Verbot der Durchfahrt auf dem Stück zwischen Friedrichssegener Brücke und B42-Anschluss! Sollte die Polizei zufällig kontrollieren, was angeblich schon vorgekommen ist, und dort Durchfahrende erwischen, so wird nach Auskunft der Polizei in Lahnstein ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro fällig.