Nievern | 20. Juli 2024 | (ww). Heute Nachmittag gegen 15.30 Uhr wurden zunächst die Feuerwehr-Einheiten Nievern und Bad Ems wegen eines gekenterten Badebootes auf der Lahn alarmiert. Das aufblasbare, blaue Ruderboot wurde von aufmerksamen Zeugen leer in der Lahn treibend bemerkt, nachdem man es zuvor mit einem Mann besetzt in Richtung Nievern hatte fahren sehen.
Da nirgendwo im Umfeld jemand zu finden war, dem das Boot zugeordnet werden konnte, wurde die Taucherstaffel der Feuerwehr Lahnstein hinzualarmiert, um nach dem, eventuell in einer hilflosen Situation befindlichen Bootsinsassen, zu suchen. Unterdessen suchte die Feuerwehr mit dem Boot aus Bad Ems das Lahnufer ab. Der Einsatz wurde abgebrochen, nachdem sich ein Zeuge bei der Polizei in Bad Ems gemeldet hatte, der glaubhaft und sehr detailliert schildern konnte, wie er den Mann gesehen habe, als er anlegte, sich abtrocknete, das Boot aber in der Lahn ließ und sich dann zu Fuß entfernte. Glücklicherweise kam die Zeugenaussage noch bevor die nächste Alarmierungsstufe ausgelöst wurde – um die Lahn großflächig abzusuchen, wären auch noch die Unterstützung der Taucherstaffel der Berufsfeuerwwehr Koblenz und weitere Boote nötig erfoderlich gewesen. Diese sollten gerade hinzualarmiert werden.
Allerdings zeigte der heutige Einsatz auch einmal mehr eine Schwachstelle für die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr: die Bootseinlassstellen entlang der Lahn sind immer zwischen zwei Schleusen erforderlich, da das Boot im Einsatzfall mit einem Trailer möglichst nahe an der Einsatzstelle eingesetzt werden muss – das Schleusen würde zu lange dauern.
Die Einlassstelle ist für den Feuerwehrtrailer praktisch nicht mehr nutzbar, nur aufgrund der aufgrund der Alarmierung nötigen Menschenrettung wurde das Boot hier zu Wasser gelassen.
Der extrem schlechte Zustand der Bootseinlass-Stellen wird jedoch seit Jahren von der Feuerwehr bemängelt. In Nievern ist die Einlassstelle jedoch in einem solch desolaten Zustand, dass das Boot nur mit dem Hintergrund eines möglicherweise zu rettenden Menschenlebens zu Wasser gebracht werden konnte. Der Zustand der Rampe ist dermaßen schlecht, dass eine Beschädigung des Trailers kaum zu verhindern ist. Zum heutigen Einsatz war dann aber auch glücklicherweise Verbandsgemeindebürgermeister und Feuerwehrchef Uwe Bruchhäuser vor Ort. Seine Äußerung in Anwesenheit des 56aktuell-Reporters „da müssen wir nun wirklich mal ran“, lässt hoffen, dass dieser Missstand nun demnächst Geschichte ist. Nach 56aktuell-Informationen gibt es einen Vorschlag eines Nieverner Architekten die Einlassstelle auf den Nieverner Leinpfad lahnaufwärts zu verlegen. Eventuell sollte man jetzt aufgrund der besseren Andienbarkeit darüber nochmal im Detail sprechen. Wir berichten auf jeden Fall nach.