Lahnstein | 4. November 2024 | (ww). Autofahrer, Anlieger, Pendler, Firmen und Zulieferer in und um Lahnstein können aufatmen. Ab dem (späten) Nachmittag können Autos wieder über die B42-Lahnhochbrücke fahren. Seit Anfang Januar war die wichtige Verbindung gesperrt und wurde für knapp 14 Millionen Euro saniert. Dabei waren die Bauarbeiten – wie bei den Wiedereröffnungsfeierlichkeiten heute mehrfach und deutlich betont wurde – fast zwei Monate schneller als geplant fertig. Trotzdem rollt der Verkehr nach dem obligatorischen Zerschneiden des Bandes NOCH nicht. Bis 14 Uhr konnten interessierte Bürger die Brücke zu Fuß erkunden, danach stehen Rückbauarbeiten der Verkehrssicherung und Reinigungsarbeiten an. “Bis zum Abend kann aber in alle Richtungen wieder gefahren werden, wir geben jetzt Stück auf Stück die einzelnen Fahrbeziehungen frei”, erklärt Maximilian Duhr vom LBM Diez.
Zuerst wird der Knoten “Lahnstein Mitte” wieder abgeräumt, gereinigt und dann freigegeben, so dass ab 16 bis 17 Uhr aus Richtung Braubach und aus Oberlahnstein wieder durch den Tunnel und über die Brücke gefahren werden kann. Danach folgt der Abschnitt ab der Friedrichssegener Brücke. Allerdings wird dort die Sperrung dann auch gerade umgebaut, so dass man ab dem späteren Nachmittag zwar wieder “links raus” in Richtung Lahnstein/Koblenz fahren kann. Gleichzeitig wird aber “rechts raus” in Richtung Fachbach / Bad Ems gesperrt (siehe unten). Als letztes soll “gegen Abend” der Verkehr aus Richtung Koblenz über die sanierte Brücke wieder freigegeben werden.
Ganz zu Ende sind die Bauarbeiten an der Brücke aber auch noch nicht: am Abfahrtsast aus Richtung Braubach ins Lahntal wird noch bis zum Jahresende gebaut. Deshalb muss hier der Umweg über den Knoten Niederlahnstein genommen werden. Das bedeutet, dass aus Braubach oder Oberlahnstein in Richtung Friedrichssegen an der Rittersturz-Kaserne unter der B42 durch “gewendet” werden muss. Gleiches gilt für den Verkehr von der Friedrichssegener Brücke in Richtung Oberlahnstein /Braubach – auch hier muss die Umleitung über die Ausfahrt an der Kaserne genommen werden.
Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt hat das symbolische Band gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekreträr Oliver Luksic aus dem Bundesverkehrsministerium, Oberbürgermeister Lennart Siefert, dem LBM und zahlreichen weiteren politischen Würdenträgern auf der Lahnbrücke durchschnitten und damit die offizielle Freigabe vollzogen.
Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert hob die reibungslose Zusammenarbeit mit den Planern und ausführenden Firmen hervor und forderte auf, das Gute in den Vordergrund zu stellen: das viel beschworene Verkehrschaos sei weitestgehend ausgeblieben. “Dass eine Baustelle hier bei uns nicht länger dauert, dass sie wirklich zwei Monate früher fertig ist, das ist schon herausragend”, fasst Siefert zusammen und ehrt während seiner Ansprache die beiden Verantwortlichen des LBM, Maximilian Duhr und Helmut Kohlhauer, ob ihres persönlichen und herausragenden Engagements mit der Bronzenadel der Stadt Lahnstein.
Des einen Freud, des andern Leid – Vollsperrung der B260 dauert noch zwei Monate länger
Während in und um Lahnstein dann jetzt ab spätestens morgen früh wider Aufatmen angesagt ist, kommt es für Pendler aus dem Lahntal nochmal richtig dicke. Ab morgen, Dienstag 5. November, beginnen die Sanierungsarbeiten an der B260 zwischen der Friedrichsegener Brücke und der Insel Oberau bei Fachbach. Dafür wird die Bundesstraße nach Angaben des LBM bis Ende Juni voll gesperrt – und zwar nicht wie zunächst angekündigt, witterungsabhängig bis Ende März bzw. Mai, sondern geplant bis Ende Juni. Diese Sperrung wird, wie oben erwähnt, bereits ab dem späten Montagnachmittag installliert, dann ist die B260 von Bad Ems kommend in Richtung Lahnstein und Koblenz, und auch umgekehrt zwischen Friedrichssegener Brücke und Bad Ems, komplett dicht. Wenn der LBM mit der Sanierung fertig ist, wollen Verbandsgemeindewerke Bad Ems- Nassau und der Energieversorger Syna dringend anstehende Arbeiten am jeweiligen Leitungsnetz bis Fachbach fortführen. Dafür sind anderthalb bis zwei weitere Monate Vollsperrung nötig, erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau am vergangenen Donnerstag im 56aktuell-Interview. Das bedeutet: freie Fahrt zwischen Bad Ems und Lahnstein gibt es nach dem derzeitigen Planungsstand erst ab Mitte bis Ende August wieder. Solange wird “oben rum”, also von Bad Ems über die B261 (Denzerheide) und die B49 (Südtangente) bis zur Anbindung der Südbrücke gefahren.
Das Sperrchaos komplett macht aber ab 25. November die Bahn, wenn sie bis zunächst bis zum 9. Januar die Lahntalstrecke zwischen Nassau und Niederlahnstein sperrt. Dann muss auch der Schülerverkehr von und nach Diez, Nassau, Bad Ems und Lahnstein komplett auf Ersatzbusse mit weiten Umleitungen umsteigen (wir berichteten).