A61 / Moseltalbrücke | 28. Mai 2024 | (ww). 935 lang. 30 Meter breit. 135 Meter hoch. 52 Jahre alt – und damals für „schlappe“ 40 Millionen D-Mark errichtet. Das war am vergangenen Sonntag Deutschlands höchster und exklusivster LKW-Parkplatz. Einen ganzen Tag lang war die Winninger Moseltalbrücke der A61 gesperrt – damit mit vierundzwanzig 40 Tonnern wichtige Messungen und daraus folgende Berechnungen für die anstehende Sanierung der zweithöchsten Autobahnbrücke Deutschlands gemacht werden konnten.
Dass die 52 Jahre alte Moseltalbrücke dringend saniert werden muss, steht seit gut einem Jahr fest: im Februar 2023 wurde im Rahmen einer turnusgemäßen Bauwerksprüfung „Rissbildung an den Schweißnähten im Brückenkörper“ festgestellt. Die in den 60er Jahren geplante Brücke ist heutigen Verkehrsbelastungen, vor allem des Schwerlastverkehrs einfach nicht mehr gewachsen. Dass es im Jahr 2024 einmal rund 50.000 Fahrzeuge und LKW sind, die dort die Mosel überqueren, hat beim Baubeginn 1969 niemand voraussetzen können. Ein zunächst befürchtetes Lkw-Verbot soll es weiterhin nicht geben, die Überfahrgeschwindigkeit wurde aber eingeschränkt, Schwertransporte über 44 Tonnen dürfen die Brücke seit Belanntwerden der Mängel allerdings nicht mehr befahren.
Auf der Moseltalbrücke bei Winningen hat nun am Sonntag ein angekündigter Belastungstest stattgefunden. Dafür war die A61 zwischen Dieblich und Winningen gesperrt. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet, denn während der Messungen durfte es keine Fremd-Schwingungen auf dem Bauwerk geben. Lediglich 24 Vierzigtonner durften bis zur Mitte der sanierungsbedürftigen Brücke fahren und in vier Reihen 136 Meter über der Mosel parken. Mit den Fahrzeugen, die insgesamt 960 Tonnen auf die Waage und auf die Brücke brachten, wollte die Autobahn GmbH testen, wie sich die Stahlkonstruktion des Überbaus durch das Gewicht verformt – gerade im Bereich der größten Brückenspannweite von 218 Metern zwischen Pfeiler und Widerlagern.
Bereits im vergangenen Herbst wurden bereits umfangreiche Messungen an dem Brückenbauwerk gemacht, allerdings im „verkehrsfreien Zustand“. Das Rechenmodell soll jetzt anhand der sehr realen Beanspruchungen kalibriert werden. “ Die Bauarbeiten könnten dann noch in diesem Jahr beginnen.
Quelle: Mitteilung Autobahn GmbH