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Eine für alle(s): EVE soll Leben im Rhein-Lahn-Kreis retten

Fritz Stephan GmbH übergibt modernes Beatmungsgerät an den DRK-Ortsverein Singhofen

Gackenbach/Singhofen I| 5. August 2025 | Michaela Cetto. Ihr Name ist EVE, sie kommt aus dem Westerwald und ist alles andere als atemberaubend. Tatsächlich ist sie das genaue Gegenteil. Warum die Jungs und Mädels vom DRK-Ortsverein Singhofen trotzdem ein bisschen Schnappatmung bekommen, als sie EVE zum ersten Mal sehen, liegt an der besonderen Situation auf dem Gelände der Fritz Stephan GmbH in Gackenbach.

EVE ist ein hochmodernes Notfallbeatmungsgerät, das eigentlich nicht im Budget des kleinen Ortsvereins liegt. Aber: Dank der Fritz Stephan (FS) GmbH wird der vielseitig einsetzbare Respirator künftig trotzdem an Bord des Singhofener Rettungswagens zu Einsätzen fahren. Und zwar im gesamten Rhein-Lahn-Kreis. Bereitschaftsleiter Dominik Klos und seine Mannschaft freuen sich riesig. „Das ist der Wahnsinn.“

Den Kontakt zu dem traditionsreichen Medizintechnik-Unternehmen hat Dr. Thomas Klimaschka, niedergelassener Arzt im Rhein-Lahn-Kreis, geknüpft, der seit vielen Jahren auf die gute Zusammenarbeit mit den Experten aus dem Westerwald bauen kann. „Die Singhofener Einheit braucht dringend einen Ersatz für das alte Gerät“, sagt der Mediziner. Das weiß er auch deswegen so genau, weil sein Sohn Niklas Klimaschka, Medizinstudent, im DRK-Ortsverein aktiv ist. Für die beiden FS-Geschäftsführer Bernd Höhne und Jan Schliecker ist’s Ehrensache, den Rettern unter die Arme zu greifen. „Das Leben zu schützen ist erste Priorität“, erklärt Schliecker. „Das war schon immer die Firmenphilosophie.“

Das Besondere: Mit der Fritz-Stephan-Technologie wird auch jüngstes Leben geschützt. Denn vor allem die Beatmung von Früh- und Neugeborenen ist das Spezialgebiet des Unternehmens, das sich in der Neonatologie hier als Technologieführer weltweit einen Namen gemacht hat. „Das kleinste Baby, das dank unserer Geräte überlebt hat, wog gerade einmal 260 Gramm“, erzählt Schliecker. Kaum mehr als ein Stück Butter.

Die Kleinsten retten kann auch EVE. Und sie kann noch so viel mehr. Durch die Ansaugung, Filtration und Verdichtung der Umgebungsluft mittels einer integrierten Turbine ist die EVE in der Lage, ihre eigene medizinische Druckluft bereitzustellen und somit unabhängig von Druckgasflaschen zu betreiben. „EVE ist quasi sofort einsetzbar, passt sich flexibel an die Atmungssituation des Patienten an und kann mobil überall angewandt werden“, erklärt Produktmanager Pascal Schliecker. Und: EVE kann sogar im Handumdrehen und sehr genau (mittels eines Fingerclips) den CO-Gehalt im Blut eines Patienten messen und so feststellen, ob ein Patient (oder etwa auch ein Mitglied der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes nach einem Brandeinsatz) an einer gefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung leidet. Bis dato verfügte der Rhein-Lahn-Kreis noch über kein Fahrzeug mit einer solchen CO-Messeinheit!

Anlässlich der Übergabe des Respirators gab‘s für die Gäste aus Singhofen auch noch eine exklusive Firmenführung mit einigen „Aha“- und „Oha“-Momenten. Unter anderem nämlich produziert die Fritz Stephan GmbH Systeme, die medizinischen Sauerstoff aus der Umgebungsluft erzeugen, der überall auch außerhalb von Krankenhäusern eingesetzt werden kann. Die FS-Versorgungssysteme werden auf der ganzen Welt genutzt – von NATO Truppen auf Lazarettschiffen oder Flugzeugträgern, in stationären Großanlagen oder in geländegängigen LKW. Sichtlich beeindruckt und sehr dankbar nahmen die Singhofener schließlich ihre EVE in Empfang.

„Das ist ein extrem gutes Gefühl, so ein Gerät im Gepäck zu haben“, sind sich die Kameradinnen und Kameraden vom DRK einig. „Das ist wirklich richtig toll.“ Freuen können und sollten sich darüber vor allem die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Lahn-Kreis, denen die neue Ausstattung letztlich zugutekommt. Auch wenn man sich nur wünschen kann, dass EVE, so vielseitig und reizvoll sie auch sein mag, nie zum Einsatz kommen muss.