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Einen Monat nach der Flut – die Katastrophe in Zahlen

THW will weitere Behelfsbrücken im Katastrophengebiet bauen – doch die sind Mangelware

Ahrtal. Am Abend des 14. und in der Nacht zum 15. Juli sind bei bei der tödlichen Flutwelle mindestens 133 Menschen (Stand 14. August) ums Leben gekommen, mehr als 760 Bewohner des Ahrtals wurden verletzt. Insgesamt wurden 141 Tote geborgen, acht davon seien laut Polizei aber keine unmittelbaren Opfer der Flut, sondern waren bereits vor der Hochwasser-Katastrophe gestorben und aufgebahrt oder beerdigt worden. 137 der geborgenen 141 Toten sind mittlerweile identifiziert. zur Zeit gelten noch drei Menschen als vermisst. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier, die inzwischen auch die immer wieder kritisierte Leitung des Krisenstabes übernommen hat, geht von 42.000 Betroffenen durch die Flutwelle aus, mehr als zwei Drittel der Haushalte im Ahrtal seien unmittelbar betroffen.

Ein zerstörtes Wohnhaus in Insul.

Rund 200 Wohnhäuser entlang der wurden in der Flutnacht weggerissen oder komplett beschädigt, 300 weitere Gebäude ebenfalls. Durch die Flut beschädigt wurden nach ADD-Angaben insgesamt mehr als 3000 Gebäude. Zahlreiche Kilometer Straßen, die Bahnstrecke und rund 60 Brücken hat das Hochwasser weggerissen oder stark beschädigt

Mit insgesamt zehn Behelfsbrücken will das THW die wichtigsten der Querverbindungen im Ahrtal wieder herstellen. Nach der ersten (zweispurigen) THW-Brücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler, konnte die zweite (einspurige) Flussquerung in der vergangenen Woche in Dernau in Betrieb genommen werden. Noch in diesem Monat will das THW nach eigenen Angaben fünf weitere Brücken bauen, drei weitere sollen ab September folgen. Mehr wäre zur Zeit nicht möglich, da es an dem Material für die Behelfsbrücken fehle, die mittlerweile in Deutschland leider nicht mehr produziert werden, teilt das THW mit.

Brückenbau in Dernau. Bild THW Yann Walsdorf
Beim Brückenbau ist Muskelkraft gefragt. Bild: Yann Walsdorf /THW
Auch die Bundeswehr hat Behelfsbrücken errichtet – zum Beispiel diese in Insul.
Viele Brücken sind stark beschädigt. Diese in Schuld ist provisorisch für den Fußgängerverkehr hergerichtet.

Quellen: eigene Recherche, Mitteilungen Krisenstab Ahrweiler, THW, Medienberichte

Bilder: Seitenbild THW / Uwe Kretzschmar; weitere Bilder THW /Yann Walsdorf (alle Dernau) mit freundlicher Genehmigung des THW; weitere Bilder Insul und Schuld: eigenes Material