Mittelrhein | 6. Januar 2024 | (ww). Die ersten Tage der Sperrung der Lahnsteiner B42-Hochbrücke machen deutlich: Spannend wird es nach dem Ende der Weihnachtsferien, wenn die Urlaubszeit vorbei ist, die Schüler wieder in den Unterricht und die Eltern zur Arbeiststelle kommen müssen. Doch bereits in der ersten – noch relativ ruhigen – Woche gab es nach Ansicht von Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, bereits einige Hinweise, die mit Blick auf die einjährige Sperrzeit noch Beachtung finden müssen. „Gerade in der Startphase ist es überaus wichtig, nachzujustieren und sich auch immer wieder mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Stadt Lahnstein abzustimmen, findet der Chef der Nachbar-Verbandsgemeinde. Naturgemäß sind Pendler aus der VG Loreley von der fehlenden Verbindung bei Lahnstein auch betroffen, dem VG-Chef von der Loreley ist es aber auch wichtig „über den Tellerrand zu schauen, denn nur gemeinsam lässt sich diese Herausforderung bewältigen“, so Mike Weiland.
Praktische Beispiele liefert Weiland gleich mit: In ersten Plänen war eine Sperrbake auf der B 42 an der Abfahrt Braubach-Nord in Fahrtrichtung Lahnstein vorgesehen. „Die VG Loreley hatte in der Planungsphase vorgeschlagen, diese wegzulassen, da sie die Autofahrer irritiert. In den finalen Plänen war sie nicht mehr enthalten, wurde aber dennoch aufgestellt. Insofern habe ich den LBM gebeten, sie kurzfristig zu entfernen“, so Mike Weiland.
Und: „Nach Hinweisen aus deren Mitarbeiterschaft habe ich zur Beseitigung von Unklarheiten Kontakt mit zwei Unternehmen im Gewerbegebiet Lahnstein Süd aufgenommen. Der VG Loreley und mir persönlich liegen die Unternehmen im benachbarten Lahnstein ebenso wie die im eigenen Bereich am Herzen. Nur gemeinsam bekommen wir dieses Jahr über die Bühne“, betont der Bürgermeister der VG Loreley. Bei den erwähnten Unklarheiten ging es darum, dass Stimmen laut wurden, die der VG Loreley „Kirchturmdenken“ im Bezug auf Radwegebaustellen in der Umleitungsstrecke für LKW von und nach Lahnstein vorwarfen.
Baustelle Osterspai auf 2025 verschoben – Kestert ohne Vollsperrung in 2024
„Uns liegen regelmäßig aktuelle Informationen des LBM vor, die die geplanten Baumaßnahmen in Osterspai und Kestert an der B 42 betreffen und hier achten wir auch auf die Belange der Lahnsteiner Unternehmen“, so Mike Weiland. Ihm sei beispielsweise seitens des LBM schon vor Weihnachten übermittelt worden, dass die Ortsdurchfahrt Osterspai erst Anfang 2025 erneuert werde“, so Weiland, der sich auch mit dem Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert in der ersten Sperrungs-Woche erneut abgestimmt hat.
Die sechswöchige Vollsperrung in Osterspai ist für 2024 vom Tisch. Für die Radwegebaustelle in Kestert ist seitens des LBM zugesagt, dass man in diesem Kontext die Situation in Lahnstein im Blick behält „Unser Anliegen ist es, vor der Tourismus-Hauptsaison 2025 Vollsperrungen hinter uns zu haben; das heißt, die Baustelle soll zwar Mitte 2024 in Kestert beginnen, unter anderem auch, weil die Gemeinde genehmigte Fördermittel in diesem Jahr verbauen muss, aber eben ohne Vollsperrung und mit Start in einem Bauabschnitt, der nur eine Ampel mit einstreifigem Verkehr erfordert. Das sind Lösungen im Sinne aller Unternehmen und Beteiligten“, so Weiland.
Ein weiterer Vorschlag Richtung LBM aus dem Rathaus in St.Goarshausen: die ursprünglich von der VG Loreley vorgeschlagene Tourismusbeschilderung von St. Goarshausen bis Braubach, die alle Gemeindenamen enthält noch um einen Hinweis auf das Gewerbegebiet Lahnstein Süd und die Logos der dortigen Unternehmen zu ergänzen, sodass insbesondere oft nicht deutschsprachige LKW-Fahrer, die aus Süden nach Lahnstein wollen, die Firmen besser finden. Abschließend gäbe es auch in Sachen Bahn noch Gesprächsbedarf, meint Weiland. Eine erste Hiobsbotschaft der Deutschen Bahn gleich zu Beginn der Woche, dass es erneut zu weiteren Einschränkungen im Personenzugverkehr im Zuge des Baus der Lärmschutzwände in Lahnstein kommen würde, konnte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord kurze Zeit später wieder zurücknehmen. Derzeit sieht es danach aus, dass die Baustellenfenster mit Ausdünnung des Zugverkehrs in den Hauptverkehrszeiten vom Halb- auf den Ganzstundentakt bestehen bleiben und die erste Phase erst anstatt bereits am 6. Januar erst am 10. Februar beginnt. Zur Klärung weiterer Fragen hat sich Weiland an den Bahnbevollmächtigten gewandt – die Antworten stehen noch aus.