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Horror-Unfall bei Herschbach: 49-Jähriger war NICHT schuld

Polizei bedauert falschen Eindruck und entschuldigt sich bei Angehörigen - jetzt wird unbekannter Motorradfahrer gesucht

Herschbach | 7. Juli 2023 | (ww). Der Unfall, bei dem am Mittwochabend auf der L300 bei Herschbach zwei Menschen getötet wurden und ein weiterer Beteiligter schwer verletzt wurde, nimmt eine deutliche Wendung. Entgegen der Pressemeldung der Polizei von gestern Nacht war der 49-Jährige bei dem Unfall ums Leben gekommene Familienvater aus Pottum doch NICHT der Unfallverursacher.

Die Polizei Westerburg meldet dazu heute Morgen:

Mit Bezug auf die Pressemeldung vom 6.7., 3.03 Uhr erfolgt nachfolgende Klar- bzw. Richtigstellung:

Nach der bisherigen Beweiserhebung sowie der Anhörung weiterer Zeugen am 6.07.2023 ergaben sich erhebliche Zweifel an dem in der Pressemeldung dargestellten Unfallhergang. Demnach ist zum jetzigen Ermittlungsstand davon auszugehen, dass es sich bei dem in der Meldung angeführten 49-jährigen, ebenfalls verstorbenen Unfallbeteiligten, nicht um den Unfallverursacher handelt. Zur weiteren Aufklärung des Unfallgeschehens wurde ein Gutachter hinzugezogen.

Wir bedauern es, dass durch die ursprüngliche, objektiv jedoch nachvollziehbare Darstellung der Geschehnisse in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck zum Unfallhergang sowie zum Unfallbeteiligten entstanden ist.

Weiterhin bitten wir um Verständnis, dass wir bis zum Abschluss der Ermittlungen keine weiteren Informationen bekannt geben können.

Die Ermittlungen erstrecken sich nunmehr auch auf einen noch unbekannten Motorradfahrer, der die L 300 zum Unfallzeitpunkt ebenfalls in Fahrtrichtung Guckheim / Westerburg befahren haben soll. Die Polizei bittet um jeden sachdienlichen Hinweis, der evtl. zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens beitragen könnte.

Polizei Westerburg / PD Montabaur via ots

Die ursprüngliche Meldung zum Unfallhergang hatte vor allem in den „sozialen Medien“ für teilweise sehr verletztende Kommentare gesorgt, die die trauernde Familie zusätzlich extrem belasteten. In der Familie, die der 56aktuell-Redaktion persönlich bekannt ist, wurden schnell Zweifel am geschilderten Sachverhalt laut. Alle Familienmitglieder, als auch nähre Bekannte schilderten der bei dem Unfall verstorbenen Olli St. aus Pottum in einer gänzlich anderen Weise, als der veröffentlichte Unfallhergang. Nicht zuletzt ein nur wenige Minuten vor dem genannten Unfallzeitpunkt geführtes Telefongespräch mit dem getöteten 49-Jährigen über die Freisprechanlage seines Fahrzeuges bestätigte den Angehörigen, dass er gar nicht in der genannten Fahrtrichtung unterwegs gewesen war. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ermittler allerdings wohl schon Zweifel an ersten Zeugenaussagen, die durch die Spurenlage vor Ort zunächst anscheinend bestätigt werden konnten. Neue Aussagen und weitere Vernehmungen zeichnen jetzt ein neues Bild des schrecklichen Unfallhergangs.

Zum ersten Artikel vom Unfallabend geht es hier: https://56aktuell.de/zwei-tote-bei-frontalcrash-im-westerwald/

Zum ersten Artikel von Unfallabend geht es hier: https://56aktuell.de/zwei-tote-bei-frontalcrash-im-westerwald/

Foto: rsmedia /Rald Steube