Trockenmauer und Baustraße sorgen für „unerwartete Probleme“ – hat der Landrat Hinweise aus der Bevölkerung ignoriert?
Laurenburg – Geilnau | 23. März 2022 | (ww). Die Kreisverwaltung Bad Ems informiert heute über Verzögerungen bei der Herstellung der Baustraßen zum Einheben der beiden Brücken für den Radweg-Lückenschluss im Lahntal. Zur Erinnerung: über Jahrzehnte hatten Umweltschutzverbände und -organisationen den Bau des letzten, rund fünf Kilometer langen Teilstücks auf dem mehr als 240 Kilometer langen Radweg durch ein Naturschutzgebiet verhindert. Letztendlich ging es dabei sogar nur noch um ein rund 700 Meter langes Stück kurz vor der Schleuse Scheidt. Vor inzwischen auch schon zwölf Jahren hatte eine Bürgeriniative aus Laurenburg dann Fakten geschaffen und den alten Leinpfad freigeschnitten, da sie die offizielle Streckenführung über die Lahnhöhen bei Scheidt mit nahezu „alpinen“ Aufstiegen und Abfahrten für unzumutbar und gefährlich hielt. Um Teile des Naturschutzgebietes zu umfahren, wurde schließlich die (bislang geplant) 3,5 Millionen Euro teure, so genannte „Zwei-Brücken-Lösung“, geplant. Dazu informiert die Kreisverwaltung nun, wie folgt:
Derzeit erfolgt die werkseitige Herstellung der Stege (das sind die beiden geplanten Brücken, die Red). Vor Ort erfolgt im Moment schwerpunktmäßig die Herstellung der Widerlager und Stützen für die Stege. Die Gründung erfolgt mittels Mikropfählen bis in den anstehenden Felsen.
Witterungsbedingt (welch Überraschung im Winter und Frühjahr, die Red.) verzögerte sich der Trassenbau innerhalb der Gemarkung Scheidt. Hier mussten zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen vorgenommen werden. Zwischen Laurenburg und dem ersten Steg über die Lahn steht aktuell die Abfangung einer unterhalb des bestehenden Weges verlaufenden Trockenmauer an. Aus Sicherheitsgründen muss hier die Wegetrasse an der vorhandenen Engstelle im Bereich des Felsvorsprungs stabilisiert werden (davor hatte die Bürgerinitiative aus Laurenburg übrigens schon während der Planungsphase gewarnt, auch in Kreistags- bzw. Ausschusssitzuungen, die Red.)
Die Ausführung ist für das Frühjahr (wir haben mittlerweile Ende März, wann soll das sein?, die Red.) vorgesehen, sodass erst im Anschluss weitere Wegebauarbeiten sowie die Herstellung der Unterbauten für den ersten Steg auf Laurenburger Seite erfolgen können. Hieraus resultieren auch die terminlichen Verschiebungen gegenüber den vorherigen Bauzeitenplänen.
Pressemeldung KV Rhein-Lahn – in Klammern: Ergänzungen und kommentierende Erläuterungen 56aktuell
Eines von vier Brückenwiderlagern und einer der Kranplätze 
Kranplatz und Brückenwiderlager 
9 Meter tief eingebohrte Erdanker werden mit Beton im Fels befestigt um die Trockenmauer zu stabilisieren 
Die Bohrarbeiten an der Baustraße und dem späteren Radweg – für Fahrräder bräuchte man diese Befestigung allerdings nicht Die Arbeiten ander Auskragung an der Engstelle – Fahrräder wären kein Problem, Baufahrzeuge und der Kran kommen hier nur mit hohem Aufwand durch Rechts im Steilhang zur Lahn steht die Trockenmauer seit Jahrzehnten – die Bausarße darüber war schon mal fertig… 
Kein Witz: eine Maßnahme für den Naturschutz: damit der Eisvogel nicht durch die Baustelle gestört wird, haben Naturschützer diesen mot Planen bespannten Bauzuan gefordert….
Die Anlieferung der Brückenstege erfolgt ab Höhe Schleuse Kalkofen mit Pontons über die Lahn. Das Einheben der Brücken erfolgt mittels Pendelhub mit beidseits der Lahn stehenden Baukränen. Der Trassenbau wird, gemäß aktuellem Bauzeitenplan des Auftragnehmers voraussichtlich im August 2022 fertiggestellt, sodass die Eröffnung des Radweges im Spätsommer 2022 erfolgen kann.