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Miellen: Im Engpass ausgewichen und Auto aufgespießt

Nievern-Miellen | 14. Mai 2023 | (ww). Eigentlich wäre das eher ein Bagatellunfall. Eine Autofahrerin weicht einem Fußgänger nahezu in Schrittgeschwindigkeit aus und rammt dabei ein Geländer. Klingt banal – wenn das ganze nicht unter besonderen Umständen im Miellener Weg passiert wäre.

Für diejenigen, die die Strecke nicht kennen: der Miellener Weg ist eigentlich ein extrem schmaler Bahnbetriebsweg direkt neben den Bahngleisen zwischen den Ortschaften Miellen und Nievern. Er ist ungefähr so breit wie ein kleines Feuerwehrfahrzeug und nur für Anliegerverkehr freigegeben. Immer wieder kommt es dort zu spektakulären Unfällen, wenn sich übermütige, alkoholisierte oder experimentierfreudige Verkehrsteilnehmer auf dem ganz speziellen Zaun neben der Fahrbahn aufspießen – meist mit überhöhter Geschwindigkeit.

Nicht so heute. Eine Frau befährt die Strecke und will an entgegenkommende Fußgängern vorbeifahren. Dabei fährt sie etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit, das bestätigen auch die Zeugen. Sie kommt etwas zu weit nach rechts in Richtung des Begrenzungszauns zur Bahnlinie, der vor Jahrzehnten kostengünstig, mittels eingerammter Bahngleise die mit dünnen Rohren verbunden sind, hergestellt wurde. Der „Zaunpfosten“, den das Vorderrad des Fahrzeugs trifft, ist (wie die meisten dieser Pfosten) durch frühere Kontakte verbogen – dieser leider in Fahrtrichtung. So schiebt sich das Automatikfahrzeug am Pfosten entlang auf, das Rohrstück gibt nach und das Fahrzeug wird auf dem abgeschnittenen Gleis-Stück aufgespießt.

Da aufgrund der Enge kein Kran eingesetzt werden kann, kommt auch der alarmierte Abschleppfachmann nicht weiter, die Feuerwehren Nievern, Miellen und Bad Ems werden alarmiert. Nur mit reichlich Improvisationstalent, zwei schweren „Büffelwinden“ und einem großen Wagenheber abwechselnd, sowie jeder Menge Unterbauholz und Muskelkraft kann das Fahrzeug aus der misslichen Lage befreit werden.

Insgesamt dauert der Einsatz der Feuerwehr fast zwei Stunden, die Sperrung der Lahntalbahnstrecke fast ebenso lang.

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