Bad Neuenahr-Ahrweiler. Gestern Nachmittag konnte eine weitere durch das THW gebaute Behelfsbrücke eröffnet werden. Auf der neuen Ahrtorbrücke können bis zu 30 Tonnen schwere Fahrzeuge in beide Richtungen wieder die Ahr zwischen dem Ahrtor und dem Ortsteil Ramersbach überqueren. In nur sieben Tagen hat das THW diese weitere Brücke gebaut, der Landesbetrieb Mobilität (LBM) koordinierte die schnelle Anbindung des Bauwerks auf beiden Flussseiten.
Rund 60 Brücken wurden in der Flutnacht zum 15. Juli zerstört, das THW hat in mehreren Orten im Ahrtal mittlerweile mehr als 20 Brücken unterschiedlichster Art erstellt. In unmittelbarer Nähe zur Ahrtorbrücke gibt es noch zwei weitere, bereits verfügbare Fußgängerbrücken. Die als Pontonbrücke erstellte „Schulbrücke“ und eine weitere Fußgängerbrücke rund 100 Meter ahraufwärts. Der Fährbetrieb der „Ahr-ida“ ist mittlerweile eingestellt, allerdings wird diese, in der Stadt sehr beliebte, Fährverbindung im THW-Museum erhalten bleiben und an eine der ersten wieder hergestellten Verbindungen über die Ahr erinnern.
Bei der neuen 150 Tonnen schweren, 52 Meter langen Ahrtorbrücke sind die Bezeichnungen „Behelfsbrücke“ oder „Provisorium“ allerdings vornehmes understatment: „Wenn das THW provisorisch sagt, dann meint es 30-40 Jahre Standfestigkeit. Dafür gibt es mehrere Beispiele aus Auslandseinsätzen, in Honduras zum Beispiel steht ein solches Provisorium seit mehr als 30 Jahren“, erklärt Sabine Lackner, Vizepräsidentin des THW.
Für das THW ist der Einsatz im Ahrtal mittlerweile der größte Inlandseinsatz in der Geschichte dieser Behörde zur technischen Hilfeleistung im Katastrophenfall. Wie die Menschen im Ahrtal selbst, geht auch das THW heute, am 30. September in die zwölfte (!) Einsatzwoche nach der Flutkatastrophe. Rund 14 000 Ehrenamtler aus 668 Ortsverbänden sind teilweise schon zum sechsten Mal für eine Einsatzperiode von 7- 10 Tagen im Ahrtal und haben inzwischen weit über zwei Millionen Einsatzstunden geleistet.