Neuwied (ms). Der Zoo Neuwied und sein Team haben ein neues Mitglied, das, gemeinsam mit der Gruppe aus Biologen, für alle “Tierangelegenheiten” zuständig ist: Tierarzt Daniel Waked. Von Reviergesprächen mit den Tierpflegern bis hin zur Gehegeplanung und Kommunikation mit anderen zoologischen Einrichtungen: Waked erledigt eben alles, was ein Kurator im Zoo Neuwied so erlegdigen muss. Seine Nachmittage erledigt das neue Teammitglied überwiegend am Schreibtisch – die Vormittage sehen da aber schon anders aus. Denn da behandelt er alle seine “Patienten”. Auch wenn es ihm am liebsten ist, wenn dieser Teil der Arbeit gering ausfält. Mit Faulheit hat das nichts zu tun, im Gegenteil, der 31-jährige ist hoch motiviert in sein neues Aufgabengebiet gestartet. Am liebsten sei es ihm, dass die präventive Arbeit und gute Futterpläne ausreichen, damit alle Tiere des Zoos gesund bleiben – aber das wäre natürlich utopisch. Wenn es doch zu gesundheitlichen Problemen kommt, sei es wichtig, diese möglichst früh zu erkennen, und bei Bedarf die Behandlung für das Tier so stressfrei zu gestalten, wie es geht. Hier setzt das sogenannte „Medical Training“ an: Dabei werden bei vielen Tieren Verhaltensweisen antrainiert, die es ermöglichen, gesundheitliche Kontrollen vorzunehmen. Die Seehunde zum Beispiel lassen das Team auf Kommando in ihr Maul schauen, bei den Schimpansen ist unter anderem die Temperaturmessung im Ohr geübt worden. Die Löwen legen auf ein Zeichen der Tierpfleger ihre Pranken ans Gitter, und können so auf Verletzungen kontrolliert werden. Eben das beeindruckende Leben, das hinter den Toren des Zoos stattfindet, wovon die Besucher meist nur wenig mitbekommen.
Quelle: Zoo Neuwied