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Realistisches Unfallszenario fordert Einsatzkräfte bei Großübung

Wittgert | 18. November 2025 | (lw). Am vergangenen Samstag stand für die Feuerwehren Haiderbach und Nauort erstmals eine gemeinsame Großübung auf dem Programm. Unterstützt wurden die beiden Einheiten von der Feuerwehr Selters, die ein Mehrzweckfahrzeug 3 mit zusätzlichem Rüstsatz einbrachte, sowie vom DRK Ortsverein Selters. Geübt wurde auf einem Gelände in Wittgert, das Szenario stellte jedoch einen schweren Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 3 in Höhe des Rastplatzes Landsberg an der Warte dar. Die angenommene Lage führte zu einem unübersichtlichen Unfallbild mit mehreren betroffenen Personen.
Für die Einordnung der Verletzten kam das etablierte Triage System zum Einsatz, das sich bei größeren Schadenslagen bewährt hat. Rot steht für akut lebensbedrohlich Verletzte, Gelb für mittelschwer Verletzte, die stabil, aber zeitnah zu versorgen sind, Grün für leicht Verletzte mit Gehfähigkeit und Ansprechbarkeit und Schwarz für Personen ohne Vitalfunktion, bei denen sofortige Reanimation oder eine eindeutige Feststellung notwendig ist.

In der ersten Sichtung wurden fünf Verletzte registriert, davon zwei in „Rot“ und drei in „Grün“. Die detaillierte Triage erfolgte im Anschluss durch den DRK Ortsverein Selters. Dabei ergab sich eine neue Einstufung, bestehend aus einer Person in „Schwarz“, einer in „Rot“, zwei in „Gelb“ und einer in „Grün“. Im weiteren Verlauf lag der Übungsschwerpunkt auf technischen und medizinischen Rettungsmaßnahmen. Die gelb eingestuften Personen wurden achsengerecht mittels Spineboard aus dem Gefahrenbereich gebracht. Für die schwarze Person ohne Vitalfunktion sowie eine weitere rot eingestufte Person war eine Crash Rettung erforderlich. Bei der roten Patientin lag eine stark blutende Verletzung am rechten Unterarm vor, gleichzeitig waren die Beine im Fahrzeug eingeklemmt. Die schwarze Person war nach der Befreiung reanimationspflichtig.

Ein wesentlicher Fokus der Übung lag auf der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und DRK. In der Nachbesprechung wurde die strukturierte Arbeitsweise aller Beteiligten hervorgehoben. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die interne und organisationsübergreifende Kommunikation weiter verbessert werden muss. Dazu zählen eine klare Meldestruktur, die durchgehende Weitergabe von Lagemeldungen und mehr gemeinsame Übungspraxis in komplexen Einsatzsituationen.
Der Dank der Organisatoren richtet sich an alle Statisten, an die Feuerwehren Haiderbach, Nauort und Selters, an den DRK Ortsverein Selters, an alle Übungsleitungen und Verantwortlichen sowie an die Wehrführung der Feuerwehr Haiderbach. Ein besonderer Dank gilt Michael Humberg, der die Hauptübungsleitung übernahm und die Abläufe koordinierte. Ebenso bedankt man sich beim Autohaus Günster für das Bereitstellen des Unfallfahrzeugs. Die Übung verdeutlichte, wie wichtig abgestimmte Abläufe und eine verlässliche Zusammenarbeit aller Kräfte sind, um im Ernstfall schnell und qualifiziert helfen zu können.