Home » Seligmann-Tafelsilber wandert ins Mittelrhein-Museum

Seligmann-Tafelsilber wandert ins Mittelrhein-Museum

Koblenz. Das Mittelrhein-Museum ist um ein weiteres Exponat erweitert worden. In der vergangenen Woche erhielt man das historische Tafelsilber der Familie Seligmann, einer der bedeutendsten Bankerfamilien in Koblenz. Die Familie führte von 1811 bis 1932 ein eigenes Bankhaus in der Stadt an Rhein und Mosel und stand in enger Beziehung zur späteren Kaiserin Augusta (1811-1890). Bei der Übergabe der Schenkung betonte die Koblenzer Kulturdezernentin PD Dr. Margit Theis-Scholz die Wichtigkeit der Familie Seligmann für die Koblenzer Stadtgeschichte. Der wirtschaftliche Aufstieg des Geldinstituts stehe exemplarisch für die mühevollen Emanzipationsbestrebungen der jüdischen Bürgerschaft innerhalb der deutschen Gesellschaft. Überreicht wurden die Familienerbstücke durch Dr. Wolf Schultze-Rhonhof, einem Ururenkel Bernhard Seligmanns. Das überaus gut erhaltene, prachtvolle Tafelsilber stammt aus dem 19. Jahrhundert und umfasst beinahe 100 Teile. Es gilt als besonderes Zeugnis des gesellschaftlichen Lebens in Koblenz, da es der Stadt leihweise zur Ausrichtung öffentlicher Bankette überlassen wurde, beispielsweise anlässlich des Besuchs des Kaiserpaares.

Bild: Stadt Koblenz

v. l. n. r.: Dr. Matthias von der Bank, Dr. Wolf Schultze-Rhonhof, Sigrid Kosuch, PD Dr. Margit Theis-Scholz, Dr. Ulrich Offerhaus, Carl-Günther Benninghoven