Koblenz | 19. Dezember 2021 | (ww). Gestern Abend gab es auch in Koblenz eine nicht angemeldete Demonstration gegen die bestehenden Corona-Regeln. Vor allem über die sozialen Medien war zu dem „Spaziergang“ ab 18 Uhr am Deutschen Eck aufgerufen worden.
Dort versammelten sich mehrere hundert Menschen, die meisten trugen Grablichter oder Lichterketten. Gegen 18.30 Uhr setzte sich die Menge nach einigen kurzen Pfiffen über das Moselufer in Bewegung. Zuvor war durch Kräfte der Polizei und des Ordnungsamtes bereits der Zugang zum Deutschen Eck beschränkt worden. Immer mehr „Spaziergänger“ schlossen sich dem zunächst weitestgehend schweigsamen Zug an, der hinter dem Denkmal in Richtung Konrad-Adenauer Ufer schwenkte. Laut Polizei konnte vor Ort kein Verantwortlicher festgestellt werden, allerdings würde wegen zahlreicher Ansätze ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, so die Auskunft vor Ort. Auflagen, die für eine angemeldete Demonstration auf jeden Fall umzusetzen gewesen wären wurden sichtbar nicht eingehalten. Starke Polizeikräfte verhinderten zumindest bis zur Rhein-Mosel-Halle durch Sperren in den Seitenstraßen, dass der „Spaziergang“ in den Verkehrsraum führte. Danach wurden die Teilnehmer auch durch die Straßen begleitet, es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen. Mindestens eine Gruppe von Gegendemonstranten begleitete den Zug mit einem überdimensionalen Plakat mit dem Text „Querdenken tötet“. Diese Gruppe überholte den Zug am Konrad-Adenauer-Ufer und soll versucht haben ihn in Höhe der Pfaffendorfer Brücke zu blockieren. Dabei sei es zwar laut geworden, die Situation sei aber nicht eskaliert, berichten Teilnehmer.
Die Polizeimeldung zum Samstagabend:
Am Samstag wurden bei der Versammlungsbehörde in Koblenz zwei Versammlungen angemeldet. Eine von 14 – 15 Uhr vor der Herz-Jesu-Kirche sowie ein Infostand der Partei „die Basis“ von 15-17 Uhr auf dem Löhrrondell. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne nennenswerte Vorfälle. Über polizeiliche Aufklärungsmaßnahmen wurde (…)bereits im Vorfeld bekannt, dass in gängigen Internetforen zu einem Kerzenspaziergang für den Samstagabend, 18 Uhr, aufgerufen wurde. Gegen kurz vor 18 Uhr konnten etwa 1800 Personen festgestellt werden, welche größtenteils Grablichter trugen. Im Bereich der Querdenkerszene ist dies ein bekanntes Symbol, weshalb es sich nach polizeilicher Einschätzung überwiegend um Impfgegner und Personen handelte, die den Coronabekämpfungsmaßnahmen kritisch gegenüberstehen. Gegen 18:30 Uhr setzten sich die Personen in Bewegung und gingen am Rheinufer entlang in Richtung Rhein-Mosel-Halle. Hierbei wurden sie durch Polizeikräfte begleitet, um einen reibungslosen Verlauf der nicht angemeldeten Versammlung zu gewährleisten und Beeinträchtigungen für den Individualverkehr zu minimieren. Der Aufzug wurde letztlich durch die Stadt begleitet, ohne dass die Versammlungsteilnehmer in den innerstädtischen Bereich oder auf die noch gut besuchten Weihnachtsmärkte gelangen konnten. Im Bereich des Peter-Altmeier-Ufers wurde der Aufzug schließlich durch die Polizei in Absprache mit den vor Ort befindlichen Vertreter der Versammlungsbehörde beendet. Der Aufforderung kamen die Versammlungsteilnehmer weitestgehend nach. Während des Aufzuges kam es vereinzelt zu lautstarken Parolen gegen die Coronabekämpfungsmaßnahmen. Vereinzelt musste der Fahrzeugverkehr kurzzeitig gesperrt werden. Die Polizei verzeichnete trotz der hohen Teilnehmerzahl und fehlenden Anmeldung der Versammlung einen weitestgehend friedlichen Verlauf.Pressemeldung des Polizeipräsidiums Koblenz übermittelt durch news aktuell
Quelle: Eig. Recherche vor Ort; Polizeipräsidium Koblenz, übermittelt durch news aktuell