Ahrtal | 23. Juni 2022 | (cm). Aus der Traum von einer Seilbahn im öffentlichen Personennahverkehr im Ahrtal: der Kreis- und Umweltausschuss (KUA) des Landkreises Ahrweiler hat der Idee eine Absage erteilt. Hintergrund waren Überlegungen, anstelle des Wiederaufbaus der Ahrtalbahn, die durch die Flutkatastrophe stark beschädigt wurde, eine Seilbahn durch das Ahrtal zu errichten. Experten kamen jedoch zum Schluss, dass beispielsweise für den in den 1980er Jahren stillgelegten Streckenteil der Ahrtalbahn zwischen Ahrbrück und Adenau eine Seilbahn wegen der längeren Fahrzeit nicht mit Linienbussen konkurrieren könne. Hinzu kam außerdem, dass Seilbahnen konstruktionsbedingt keine Kurven fahren können. Deshalb wäre angesichts der engen Tallage der Mittelahr mit ihren Flusswindungen der Bau von richtungsändernden Stationen erforderlich, was ein zusätzlicher Kostenfaktor für den Bau und die Unterhaltung der Seilbahn darstellt. Problematisch ist zudem ein Überfahren von Wohnsiedlungen.
Der Kreis- und Umweltausschusses kam einstimmig zu dem Schluss, dass eine Seilbahn unter diesen Voraussetzungen keine gleichwertige Alternative zum Wiederaufbau der Ahrtalbahn darstellt und diese Option für den ÖPNV nicht weiterverfolgt wird, teilte die Kreisverwaltung mit. Die durchgängige Verbindung der Ahrtalbahn von Ahrbrück nach Remagen beziehungsweise nach Bonn machten die Ausschussmitglieder als Vorteil gegenüber einer Seilbahn aus. Zudem müssten für den Bau einer Seilbahn zunächst verfahrensrechtliche Hürden überwunden werden, hieß es. Aufgrund der Größe des Gebietes wäre für die Schaffung des erforderlichen Planungsrechts mit einem mehrjährigen Verfahren zu rechnen.
Ob der Bau einer Seilbahn für touristische Zwecke im Ahrtal in Betracht kommt, ist noch offen. Dies wäre zunächst auch auf Ebene der Städte, Verbandsgemeinden beziehungsweise Gemeinden zu diskutieren.
Quelle: PM Kreisverwaltung Ahrweiler
Symbolbild Pixabay