Weißenthurm | 05. September 2022 | (ms). Die 24-Stunden Großübung der Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Weißenthurm, welche in der vergangenen Woche durchgeführt wurde, war sehr erfolgreich. Für die Übung wurde ein großflächiger Stromausfall simuliert, der die gesamte Region betroffen hat – mit dem Ziel, die Abläufe der Einheiten zu verfestigen und Erkenntnisse zur Reichweite von Treibstoff-Vorräten, aber auch von Lautsprecherdurchsagen zu bekommen. Der Name der Übung ist übrigens Baldur, nach dem germanischen Gott des Lichts. Müde aber sehr zufrieden zeigte sich Marco Ihrlich, der stellvertretende VG-Wehrleiter am Ende von Baldur 2022. Mit insgesamt 120 Feuerwehrleuten befand er sich während des Übungseinsatzes für 24 Stunden um Dauereinsatz. Das Szenario, unter dem man gestartet sei, war ein Stromausfall im nördlichen Rheinland-Pfalz, so dass bereits die fiktive Rettung von Personen aus liegen gebliebenen Regionalzügen und lahmgelegten Aufzügen vorausgegangen war, berichtete der Übungsverantwortliche. Alle Wachen wurden aus diesem Grund auf Netzersatzanlagen umgestellt. In den folgenden Stunden waren die Kameraden dann zu sogenannten Bereisungsfahrten in Mülheim-Kärlich, Weißenthurm sowie Bassenheim, Kaltenengers, Kettig, St. Sebastian und Urmitz unterwegs, um Anlaufstationen für Bürger und Bürgerinnen zu bieten. Damit wolle man sich so nah wie möglich an die Realität halten, denn “sollte tatsächlich der Strom ausfallen, müssten sich die Leute ja irgendwohin wenden können”, so Ihrlich. In Kettig und Bassenheim wurden verschiedene Konzepte und Techniken ausprobiert, mit denen man die Information aller Bürger auf eine mögliche Evakuierung simulieren wollte. Wichtig für die Feuerwehr wie die Verwaltung seien dabei besonders die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger, die über die VG-Internetseite angeben können, wo die Durchsagen wie zu hören waren. Zu den weiteren, übergeordneten Übungsteilen gehörte außerdem die Bedienung der Sandsackfüllanlage und die Unterbringung von Menschen in der Mülheim-Kärlicher Rheinlandhalle. Außerdem wurden verschiedene weitere Einsatzszenarien geübt. Eine Wasserrettung absolvierten die Einheiten Urmitz und Rheindörfer gemeinsam. Auch die Weißenthurmer Feuerwehrleute fuhren eine Bootsübung und übten eine nächtliche Vermisstensuche. Gemeinsam mit der Einheit Kettig stand eine Brandbekämpfung mit Personenrettung an der dortigen Förder- und Wohnstätte auf dem Übungsplan, während die Einheiten Bassenheim und Mülheim-Kärlich den Einsatz bei einem schweren Verkehrsunfall übten. Insgesamt sei die Übung sehr erfolgreich gelaufen und man sei nun gespannt auf die Ergebnisse, sagte Ihrlich noch einmal abschließend. Während Baldur 2022 haben die Einheiten die Notstromaggregate bewusst strapaziert und erhoffen sich Erkenntnisse zum Treibstoffverbrauch. Die Katastrophe im Ahrtal habe gezeigt, wie wichtig es sei, dass die Einheiten gut auf einen strapaziösen Ernstfall vorbereitet seien.
Quelle: PM VG Weißenthurm
Fotos: VG Weißenthurm / Detlef Schneider