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    Lahnstein | 23. Januar 2024 | (ww). Mit modernen Grünflächen für Freizeit und Erholung werden die Ufer an Rhein und Lahn neu erstrahlen: Der Siegerentwurf für die neuen Parkanlagen zur Bundesgartenschau 2029 steht fest. Entlang der Promenaden bieten die Pläne eine gelungene Mischung aus Aufenthaltsqualität, Veranstaltungsmöglichkeiten sowie Spiel und Sport. Die Hafenmole wird zu einem völlig neuen Anziehungspunkt.

    Einstimmig hat sich das Preisgericht für den Entwurf des Büro Geskes.Hack Landschaftsarchitekten aus Berlin entschieden. Die Arbeit überzeugt mit einer durchgängigen Handschrift, die alle Planungsbereiche verbindet: vom Schloss Martinsburg im Süden über die Rheinanlagen in Oberlahnstein und die Hafenmole bis hin zum Park am Lahnufer in Niederlahnstein. Insgesamt hatten elf Büros qualitätvolle Arbeiten für den freiraumplanerischen Gestaltungswettbewerb eingereicht, den Landschaftsarchitekt Thomas Wirth mit seinem Büro arc.grün aus Kitzingen betreut hat.

    Bei der Gestaltung handelt es sich um die dauerhafte Entwicklung der Parkanlagen. Das temporäre Ausstellungskonzept der Buga 2029 baut in den kommenden Jahren darauf auf. Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), Dr. Achim Schloemer, und sein Vorgänger Jochen Sandner, der die DBG im Preisgericht vertreten hat, sind vom Siegerentwurf überzeugt: „Die geplante Entwicklung zeigt, dass Bundesgartenschauen integrierte Stadt- und Regionalentwicklungsprojekte sind. Die Buga-Konzeption der grünen Branche baut spannende und farbenfrohe Besuchserlebnisse für die Gäste auf diesen Grundlagen auf, von denen die Bevölkerung in Lahnstein und der Region noch jahrzehntelang profitieren wird.“

    Der Bereich an der Lahnmündung mit der geschwungenen Brücke für Radfahrer und Fußgänger. Planausschnitt: Geskes.Hack

     

    Brücke wird Highlight

    Oberbürgermeister Lennart Siefert betont, dass die von der Stadt Lahnstein geplante Brücke ein Highlight wird. Die Rad- und Fußgängerbrücke an der Lahnmündung verbindet die Rheinanlagen in Niederlahnstein mit der Hafenmole und Oberlahnstein. Damit ermöglicht die Stadt ein zusammenhängendes Buga-Gelände von mehr als 15 Hektar. „Ich bin überzeugt, dass das neue freundliche Gesicht Lahnsteins hier an Rhein und Lahn nicht nur die Lebensqualität steigern, sondern Lahnstein auch zum perfekten Eingangstor aus Richtung Koblenz ins Welterbe Oberes Mittelrheintal entwickeln wird“, erklärt Siefert. Außerdem stehen der Stadt aus den sogenannten Ideenbereichen der elf Arbeiten konstruktive Vorschläge für mögliche Entwicklungen im Bereich des Hafens und des Bahnhofsvorplatzes in Oberlahnstein zur Verfügung.

    Buga-Geschäftsführer Sven Stimac freut sich sehr darüber, dass die Bundesgartenschau 2029 zunehmend Gestalt annimmt. Er gratuliert dem Büro Geskes.Hack zum Siegerentwurf und dankt allen Beteiligten sowie den Preisrichtern um die Jury-Vorsitzende Prof. Ulrike Kirchner für die konstruktive Zusammenarbeit. Gleichzeitig betont Stimac, dass die Gestaltung der eintrittspflichtigen Buga-Bereiche wie in Lahnstein nur ein Teil der gesamten Entwicklung des Oberen Mittelrheintals bis 2029 sein wird: „Zahlreiche weitere Projekte, die von Bund und Land gefördert werden, tragen dazu bei, dass die Buga dem Tal einen touristischen Schub gibt, der noch viele Jahre nach der Gartenschau anhalten wird.“

    Das Büro Geskes.Hack benennt die Bereiche als Rheinpark vor der Stadtmauer in Oberlahnstein, Hanggarten am Hafenkopf, Molenpark (Grüne Spitze) und Park am Lahnufer. Der Bereich rund um das Martinsschloss wird klar gegliedert und bildet einen imposanten Endpunkt im Süden. Der Rheinpark erhält durch die Promenade eine klare Geste zum Wasser. Der Rückbau befestigter Flächen ermöglicht eine großzügige und zusammenhängende Parkachse bis zur Rheinkrone. Gleichzeitig werden die Zugänge aus der Stadt zum Wasser gestärkt. In der Böschung des Hanggartens gibt es Sitzstufen, die zum Verweilen mit Blick auf den Hafen einladen. Über einen barrierefreien Weg gelangt man zu einem Platz am Wasser sowie zum Restaurant Rheinkrone.

    Hanggarten am Hafenende. Visualisierung: Buga2029/Geskes.Hack

    An der Spitze des Molenparks werden eine großzügige Wiesenfläche und ein befestigter Platz zu einem neuen Aufenthaltsort an der Lahnmündung für ein einzigartiges Landschafts- und Naturerlebnis. Auf dem höher gelegenen Plateau wird ein urbanes Sport- und und Freizeitband mit Ausrichtung zum Stadthafen vorgeschlagen. Der wilde Charakter der steinernen Böschung wird als einzigartiges Habitat für Tiere und Pflanzen verstanden.

    Der Park am Lahnufer ist aufgeteilt in einen „Stadtwald“, eine offene zentrale Wiesenfläche und die Lahnpromenade mit dem Uferbereich. Die Wiesenfläche dient als Freizeit- und Erholungsfläche sowie als grüner Festplatz. Die Lahnpromenade wird als Fuß- und Radweg am Wasser ausgebildet und fungiert als durchgehende Verbindung von der Johanneskirche bis zur Schleuse.

    Die Höhe der Investitionen in Lahnstein aus den Mitteln der Buga-Gesellschaft wird erst in den kommenden Monaten feststehen. Bis dahin wird intensiv beraten, welche Vorschläge aus dem Siegerentwurf finanziert, umgesetzt und nachhaltig betrieben werden können.

    Zwei weitere Wettbewerbe hat die Buga 2029 ausgelobt. Der Siegerentwurf für die Rheinanlagen in Bacharach wurde bereits im November 2023 vorgestellt. Für den Hafenpark in Rüdesheim werden die Sieger im März 2024 gekürt.

    Die Preisträger:

    1. Preis: Geskes.Hack Landschaftsarchitekten, Berlin
    2. Preis: uniola AG, Zürich
    3. Preis: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Berlin

    Aus der Bewertung des Preisgerichts zum Entwurf des Siegerentwurfs:

    Die Arbeit zeigt eine durchgängig überzeugende Handschrift, welche die unterschiedlichen Planungsgebiete zusammenzubinden vermag. Im Rheinpark wird durch Zurückhaltung und durchgängig offene Wiesen eine positive Nutzungsvielfalt angeboten. Gleichzeitig werden die Zugänge aus der Stadt zum Wasser gestärkt. Die Gliederung der Flächen überzeugt und lässt eine gute Bespielung erwarten. Der Bereich rund um das Martinsschloss wird klar gegliedert und bildet einen überzeugenden Abschluss im Süden.

    Der Übergang Rheinkrone zum Hafen wird gut bewältigt unter Berücksichtigung der Topografie und der Anforderungen an die Barrierefreiheit. In Verbindung mit der Hafenkrone und dem Übergang zum Hafen werden attraktive Aufenthaltsbereiche angeboten. Positiv beurteilt wird der neu ausgebildete und gut nutzbare Bereich der Molenspitze mit seiner Aufenthaltsqualität.

    Die Prinzipien werden im Park am Lahnufer folgerichtig fortgesetzt: große offene Wiesen mit freier Nutzung, Stärkung der Zugänge aus der Stadt zum Wasser, Integration der Anforderungen durch den Radverkehr. Die vorgeschlagenen Maßnahmen erscheinen spannungsreich, sind ausgewogen und führen zu angenehmen Räumen.

    In der Summe der angebotenen Ideen und Maßnahmen leistet die Arbeit einen wertvollen Beitrag zu der gestellten Aufgabe für die Neugestaltung der Aufenthaltsräume an Lahn und Rhein in Lahnstein im Zuge der BUGA 2029.

    Das Preisgericht:

    Fachpreisrichter: Prof. Ulrike Kirchner (Landschaftsarchitektin, Koblenz), Markus Hille (Architekt und Stadtplaner, Ingelheim), Prof. Stephan Lenzen (Landschaftsarchitekt, Bonn) Carolin von Lintig (Landschaftsarchitektin, Reutlingen), Christof Luz (Landschaftsarchitekt, Stuttgart), Joachim Rind (Architekt, Koblenz)

    Sachpreisrichter: Jochen Sandner (DBG), Sven Stimac (Geschäftsführer Buga 2029), Lennart Siefert (Oberbürgermeister Lahnstein), Birgit Merten (Stadt Lahnstein), Rick Vogel (Buga 2029)

    Zahlen und Fakten:

    Die Bundesgartenschau findet im Welterbe Oberes Mittelrheintal statt. Dies erstreckt sich über 67 Rheinkilometer von Rüdesheim (Rheinkilometer 526) bis zum Deutschen Eck in Koblenz (Rheinkilometer 593). Das Gebiet umfasst ca. 620 Quadratkilometer, wobei die Kernzone rund 273 Quadratkilometer einnimmt. Insgesamt leben dort rund 170.000 Menschen.

    Die BUGA 2029 plant mit einem Gesamtbudget von 108 Millionen Euro. Davon tragen die Länder Rheinland-Pfalz (48,6 Millionen Euro) und Hessen (6,3 Millionen Euro) den Löwenanteil von 54,9 Millionen Euro. Die BUGA 2029 gGmbH soll selbst 38,7 Millionen Euro erwirtschaften. Die Welterbe-Kommunen tragen 14,4 Millionen Euro zum Gesamtbudget bei.

    Gesellschafter der BUGA 2029 gGmbH sind die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (33,3 Prozent) und der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal (66,6 Prozent). Im Welterbe-Zweckverband, der Veranstalter der Bundesgartenschau 2029 ist, sind alle 59 Gebietskörperschaften des Welterbes vertreten: zwei Bundesländer, vier Verbandsgemeinden, fünf Landkreise sowie 48 Städte und Gemeinden.

    Quelle: PM BUGA 2029:

    Fotonachweis Beitragsbild – Lahnmündung und Molenspitze. Visualisierung: Buga2029/Geskes.Hack

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