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    Neuwied | 08. August 2022 | (cm). Nachdem die Deutsche Bahn angekündigt hat die Linie RE8 zwischen Koblenz und Mönchengladbach für fünf Wochen ausfallen zu lassen, regt sich im Kreis Neuwied jetzt Widerstand. Landrat Achim Hallerbach und SPNV-Nord-Verbandsdirektor Thorsten Müller fordern von dem Konzern die Entscheidung zurück zu nehmen. Ihr Vorschlag: Die Bahn soll den Regionalexpress mindestens zu den Hauptverkehrszeiten weiterfahren lassen. Das würde nicht nur den Pendlern zu gute kommen. Auch im Schülerverkehr drohen sonst große Probleme, da viele Schüler aus dem Kreis Neuwied nordrhein-westfälische Schulen besuchen. Dort gehen die Sommerferien bald zu Ende. Die Maßnahmen seien kontraproduktiv, würden Fahrgäste vergraulen, das System nicht stabilisieren und politisch ein vollkommen falsches Zeichen setzen, heißt es in dem Schreiben an die DB Regio, das Hallerbach als Verbandsvorsteher des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) Nord gemeinsam mit dessen Verbandsdirektor Thorsten Müller unterzeichnet hat. Die angekündigte Aussetzung der Linie RE8 bezeichnen beide als „Chaos mit Ansage“.

    Landrat Achim Hallerbach Quelle: Kreis Neuwied
    SPNV-Nord-Verbandsdirektor Thorsten Müller Quelle: Kreis Neuwied

    Sie kritisieren, dass die Bahn auf die vielen Beschwerden in den vergangenen drei Jahren nicht nachhaltig reagiert hat, was jetzt offensichtlich zum Kollaps des Verkehrs führte. Der Regionalexpress stellt den Angaben zufolge zusammen mit der auf gleicher Strecke fahrenden RB27 das Grundangebot auf der rechten Rheinstrecke dar. Falle der RE nun weg, werde die Regionalbahn die Nachfrage nicht mehr decken. Der von der Bahn erhoffte Effekt einer Stabilisierung der verbleibenden Verkehre könne so nicht erreicht werden, so Hallerbach und Müller. Man sei entsetzt über die Maßnahmen der DB Regio NRW auf dem rechten Rhein, die mit ihnen in Rheinland-Pfalz nicht abgestimmt seien.

    In ihrem Schreiben machten die Beiden das Unternehmen außerdem darauf aufmerksam, dass die Kundenzufriedenheit seit längerem nicht mehr zufriedenstellend sei. Seit vielen Monaten gebe es zahlreiche Verspätungen und auch Komplettausfälle. Bei einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von rund 70 Prozent und Ausfälle von rund 4 Prozent könne nicht von Qualität auf der Schiene gesprochen werden. Außerdem sei die Forderung des SPNV Nord, den baustellenbedingten Pendelverkehr zwischen Niederlahnstein und Neuwied bis Linz zu verlängern genauso abgelehnt worden wie die Forderung nach Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs.

    Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, die RE8 zwischen Koblenz und Mönchengladbach vom 15. August bis zum 18. September auszusetzen und damit ihr Angebot auf der rechten Rheinseite zu halbieren. Die Entscheidung begründete der Konzern mit Personalproblemen.

    Quelle: PM Kreis Neuwied

    Symbolbild Pixabay

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