Koblenz | 10. August 2023 | (ww). Die Bundesanwaltschaft hat gestern aufgrund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs den deutschen Staatsangehörigen Thomas H. in Koblenz von Beamten des Bundeskriminalamtes festnehmen lassen. Zudem wurden die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten im Hunsrück durchsucht.
Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
In dem Haftbefehl wird ihm im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last gelegt:
Thomas H., laut SWR ein Soldat im Rang eines Offiziers, ist beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, so die korrekte Bezeichnung für die im Volksmund immernoch Bundeswehrbeschaffungsamt oder BWB genannte Behörde, beschäftigt. Ab Mai 2023 soll er sich aus eigenem Antrieb mehrfach an das Russische Generalkonsulat in Bonn und die Russische Botschaft in Berlin gewandt und eine Zusammenarbeit angeboten haben. Dabei übermittelte er in einem Fall Informationen, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, zwecks Weiterleitung an einen russischen Nachrichtendienst.
Die Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt. Der Beschuldigte wurde dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.
Welcher Art die Informationen sind, die der Mann weitergegeben haben soll, ist derzeit noch nicht bekannt.
Quelle: Der Generalbundesanwalt
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