Thür | 24. Februar 2025 | (ww). Nach dem Unfall eines Tanklasters auf der B 262 am Freitagvormittag (wir berichteten) sind erhebliche Mengen der geladenen 30.000 Liter Heizöl auf Höhe des Naturschutzgebietes Thürer Wiesen ausgelaufen. Auf Rückfrage teilte ien Sprecher der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz mit, dass schätzungsweise 15.000 Liter, also gut die Hälfte der Ladung des verunglückten LKW ausgelaufen sind. Ein Großteil des Heizöls ist dabei in die Oberflächenentwässerung der Bundesstraße sowie in ein großes Regenrückhaltebecken gelangt. Obwohl der Gefahrstoffzug des Landkreises sowie weitere Einheiten von Feuerwehr und THW schnellstmöglich am Einsatzort waren und große Mengen des ausgelaufenen Heizöls ab- und umpumpen konnten, ist dennoch eine nicht unbeträchtliche Menge Heizöl in das Ökosystem Thürer Wiesen gelangt. Ob für das Naturschutzgebiet nachhaltige Veränderungen zu befürchten sind, lässt die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz gutachterlich untersuchen. Derzeit verhindern eingesetzte Sperren ein weiteres Nachfließen des Heizöls in das Naturschutzgebiet und Einsatzkräfte sind damit beschäftigt, das Ausmaß des Schadens zu minimieren. Fest steht aber, dass weder das Trinkwasser noch die in den Thürer Wiesen beheimateten Wasserbüffel von den Folgen des Lkw-Unfalls betroffen sind.

Am Freitag war ein mit rund 30.000 Litern Heizöl beladenes LKW-Gespann umgekippt. Foto: Winkler TV
„Dank der hervorragenden und besonnenen Arbeit der ersteintreffenden Rettungskräfte, wurde das Regenrückhaltebecken schnell mit einem Schieber verschlossen, so konnte ein großer Teil des ausgetretenen Öls wohl aufgehalten werden“, lobt Martin Gasteyer von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, deren Untere Naturschutzbehörde mit dem Fachbereich Wasser für die Koordination der Maßnahmen verantwortlich ist. Über die Oberflächenentwässerung sei Öl in den Thürer Bach und schließlich auch in das Naturschutzgebiet Thürer Wiesen gelangt. „Da wurden zahlreiche Ölsperren im offenen Teil der Oberflächenentwässerung eingebaut und so genannte Blasen in den verrohrten Teil, was noch größere Auswirkungen verhindert hat“, beschreibt Gasteyer. Das aufgefangene Öl wird ständig abgesaugt. Zunächst sollte die Sperrung der B262 ja bis in den Samstag andauern, aber auch am Sonntag kam es da zur Sperrung einer Fahrtrichtung. Und um die Vielzahl an Einsatzkräften von Feuerwehr und THW an die Einsatzstelle zu bringen wurde am Sonntag dann auch die L113 teilweise gesperrt.
Am morgigen Dienstag soll nun entschieden werden, wie mit dem Regenrückhaltebecken verfahren wird. Ob da eine Absaugung des Öl/Wasser Gemischs ausreiche, oder ob gar ausgebaggert werden müsse. Erst im Laufe der nächsten Tage wird sich zeigen, wie stark das Ökosystem im Bereich des Naturschutzgebiets Thürer Wiesen geschädigt ist und welche Maßnahmen noch ergriffen werden müssen.
Quelle: Mitteilung der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz via Facebook und 56aktuell-Telefon-Interview
Fotos: Facebook Andreas Frey und Feuerwehr Thür





