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Wann kommt endlich Entlastung für Braubach?

Ortsumgehung Braubach – Landesbetrieb Mobilität ist jetzt mit Variantenvergleich beauftragt

Braubach | 5. Mai 2024 | (ww). Der Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM) hat aus dem rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium einen neuen Auftrag erhalten: Es soll ein Variantenvergleich der vorliegenden Umgehungsvarianten inklusive der von der Bürgerinitiative Braubach lebenswerter e.V. (BI) selbst erarbeiteten Variante erstellt werden. Das geht aus einem aktuellen Scheiben auf eine Anfrage von Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, an Verkehrsministerin Daniela Schmitt hervor. Im Mittelrheintal seien sich alle Beteiligten einig, dass sich seit der Berichtveröffentlichung zur UNESCO-Mission im Januar 2023 „gefühlt so gut wie nichts weiterentwickelt habe, obwohl darin sehr deutliche Forderungen gegenüber dem Land enthalten waren, dass die Altstadt Braubach vom Verkehr entlastet werden müsse“, heißt es in einer Mitteilung  der Verbandsgeminde Loreley. „Die einzige wirksame Lösung ist eine echte Ortsumgehung, die Braubach seit Jahren mehr als verdient hat“, so Weiland. Die Situation ist alleine deshalb schon dringender denn je, da zwischenzeitlich die Ortsumgehung Miehlen-Marienfels eröffnet und somit die Achse bis hin zur Bäderstraße sowie das Rhein-Main-Gebiet fertiggestellt wurde. „Nur in Braubach bleibt das Nadelöhr. Hier bedarf es dringend einer Lösung, da wir alle wissen, dass eine große bauliche Maßnahme noch viele Jahre der Vorbereitung bedarf“, ist Weiland realistisch.

Da jedoch eine solche Straße möglichst welterbeverträglich sein soll, hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) nun aus Mainz den Auftrag eines so genannten Variantenvergleichs erhalten, wozu die erforderlichen Arbeiten laut Ministerin aktuell erfolgen. „Der Anspruch an die Qualität dieser Ausarbeitung ist vor dem Hintergrund der maßgeblichen Forderungen der UNESCO und ICOMOS sehr hoch und zeitintensiv. Diese sollen dann erneut hinsichtlich der Welterbeverträglichkeit mit dem dafür zuständigen Ministerium des Innern und für Sport (MdI) abgestimmt werden“, heißt es in dem Schreiben aus Mainz weiter. Vor diesem Hintergrund regt die Verkehrsministerin abschließend an, die Ergebnisse der Ausarbeitung des LBM und die Abstimmungen mit dem MdI abzuwarten, um dann mit diesen Ergebnissen den Vorschlag des Bürgermeisters für einen Runden Tisch bei Bedarf aufzugreifen. „Das lässt erneut eine lange Zeitschiene befürchten“, bedauern Bürgermeister und BI-Vertreter enttäuscht und lasse auch einen verbindlichen Fahrplan missen. „Jedoch ist es derzeit die einzige Option, weiter voranzukommen“, gibt Mike Weiland auch offen zu.

Helmut Veit und Dr. Heinz Gemmer unterdessen fassen auch noch einmal die zurückliegenden zehn Jahre des Bestehens der BI zusammen: Im Jahr 2019 bekundete Verkehrsstaatssekretär Andy Becht gegenüber der BI, dass die Umgehung bis 2021 planerisch angepackt werden solle. Eine erste Analyse des Kosten-Nutzensverhältnisses zeigte einen sehr hohem Stellenwert der Braubacher Orstumgehung bei möglichen Großprojekten in Rheinland-Pfalz. Im November 2021 erfuhr die BI, dass der so genannte Monitoring-Beirat des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal beide in Rede stehenden Varianten der Umgehung abgelehnt und dies auch der UNESCO mitgeteilt habe. „Die Ablehnungsgründe sind uns bis heute nicht konkret benannt worden. Auch dem LBM sollen sie angeblich bis heute nicht vorliegen“, so Helmut Veit und Dr. Heinz Gemmer. Trotzdem hat die BI auf eigenen Kosten eine dritte Variante erstellen lassen.

Nun hat der LBM den Auftrag für den Variantenvergleich erhalten. „Wir erwarten von Verkehrsministerin Schmitt einen konkreten Zeitplan für die kommenden Schritte, damit sich nicht wieder alles schier endlos in die Länge zieht“, fordern Bürgermeister Mike Weiland, Helmut Veit und Dr. Heinz Gemmer abschließend, auch wenn die neu beauftragten Arbeiten einen hohen Qualitätsanspruch aufweisen müssen.

Quelle: PM VG Loreley

Foto: Archiv – Berufsverkehr wälzt sich durch das Nadelöhr Braubach