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Wasser-, Schlamm- und Geröllmassen innerhalb weniger Minuten

Gewitterfront trifft am Freitagnachmittag Streifen des Rhein-Lahn-Kreises – Rettershain gleich zweimal überflutet – Sauerthal hart getroffen

Rhein-Lahn. Während die Gewitterfront am Freitagnachmittag und Abend in großen Teilen der Region kaum bis gar nicht zu spüren war, hat sie in einem schmalen Streifen des Rhein-Lahn-Kreises eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die 300-Seelen-Gemeinde Rettershain in der Verbandsgemeinde Nastätten war zum Beispiel gleich zweimal betroffen – als die Spuren der nachmittäglichen Überflutung beseitigt waren, kehrte das Unwetter gegen 21 Uhr zurück und die Arbeit für die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Nastätten und die Anwohner begann von Neuem. Das Video zu den Aufräumarbeiten am Nachmittag:

Ortsbürgermeister Uwe Jannaschk hat dankeswerterweise Bilder des nur 15 Minuten andauernden Starkregens und der Überflutungen zur Verfügung gestellt:

Weitere Bilder vom Einsatz am Nachmittag:

Weit härter hat es aber den in der Nähe gelegenen Ort Sauerthal getroffen. Bereits 2014 und 2016 – da sogar gleich vier Mal (!) hatten Starkregenereignisse den in einem engen Tal gelegenen malerische Ort in der Verbandsgemeinde Loreley verwüstet. Heute reichten rund 20 Minuten Starkregen für erneuten massive Verwüstungen aus. Ein Anwesen in der nach dem gleichnamigen Bach benannten Tiefenbachstraße hat es besonders erwischt: nicht nur der Keller wurde überflutet, sondern auch der Öltank mit rund 3000 Litern Heizöl wurde aufgeschwemmt, das Öl/Wasser-Gemisch verteilte sich im gesamten Kellergeschoss und muss mit einem Spezialwagen abgepumpt werden. Die nach den Ereignissen von 2016 errichtete Schutzmaßnahme hat wohl noch Schlimmeres verhindert, allerdings zeigte sich, dass die bis zu vier Meter hohen Fangnetze vor dem Einlaufbauwerk am Ranseler Weg nach wenigen Miuten komplett mit Geröll zugesetzt sind und nun dringend ausgebaggert werden müssen. Die Schäden am heutigen Freitag sind im Gegensatz zu 2016 weiter in Richtung Ortsmitte zu finden. Anwohner und Ortschef Stefan Vohs berichteten, dass das Wasser diesmal nicht nur durch den Bach geführt wurde und von der Ranseler Seite kam, sondern auch massive Wassereinbrüche quer über den teilweise bebuschten Steilhang auf der Nordseite erfolgten. So kam zum Beispiel hinter dem am stärksten betroffenen Haus ein rund 100 Meter breiter Wasserfall aus dem Buschwerk, der bis zu eineinhalb Meter dünnflüssige Geröllmasse hinter und im Haus hinterlassen hat.

+++ update+++ Sauerthal wurde am heutigen Samstag, 11. September, ebenfalls nochmal von Überflutungen getroffen. Allerdings waren diese nicht so massiv wie am Vortag, trotzdem mussten die Feuerwehren wiederum Keller auspumpen.

Hier ein Video und einige Bilder aus Sauerthal: