Bad Ems | 8.November 2021 | (ww) „Gute Nachrichten für die Stadt Bad Ems!“ hatte sich Stadtbürgermeister Oliver Krügel am 13. Januar des Jahres auf seinem Facebook-Account gefreut. Der ehemalige Verbandsgemeindebürgermeister und aktuell frisch wiedergewählte Bundestagsabgeordnete Josef Oster hatte beim Ortstermin – nach Anfrage des Stadtbürgermeisters – damals (sinngemäß) mitgeteilt: Im Bad Emser Hauptbahnhof sollen für sieben Millionen Euro voraussichtlich 2024 Sanierungsmaßnahmen stattfinden
„Auf meine Initiative hat unser Bundestagsabgeordneter Josef Oster in Berlin eine Anfrage zur gewünschten Sanierung gestellt. Jetzt kam es zu einem Ortstermin in unserer Kurstadt, bei dem er die Nachricht überbrachte: Die Bahnanlage des Hauptbahnhofs wird für 7 Mio. € saniert! Konkret geplant sind die Sanierung des denkmalgeschützten Bahnsteigdachs und des ebenfalls denkmalgeschützten Hallendachs. Außerdem stehen die Erneuerung der Bahnsteigkanten, des Pflasterbelags, die Einbringung eines taktilen Leitsystems am Mittelbahnsteig sowie der Rückbau der Überlänge am Mittelbahnsteig an. Auch eine komplett neue Beleuchtung und neue Ausstattung des Wartebereichs sind vorgesehen.“Auszug Facebook-post Oliver Krügel, 13. Januar 2021

„Reines Wahlkampfgetöse vor der Bundestagswahl“ oder „Schützenhilfe für den Parteikollegen“ tönte es in den entsprechenden Foren sofort. „Da ist seit Jahrzehnten nichts passiert, da wird auch wieder nichts passieren“ war noch eine der zurückhaltendsten Formulierungen, vor allem Kommentare in Richtung MdB Oster fielen schon eher unter die Kategorien „wüste Beschimpfungen“ bis „üble Nachrede“. Krügel und Oster ließen das damals unkommentiert so stehen, eine Taktik die Josef Oster im Bezug auf Facebook-Kommentare in einem speziellen Fall übrigens jahrelang gefahren hat. „Soll sich jeder denken, was er mag – wir warten es einfach ab“, hat Stadtbürgermeister Oliver Krügel die Kritik in dem „sozialen Medium“ damals in einem persönlichen Gespräch reflektiert – und recht behalten.
Dieser Tage zeigte eine unscheinbare Meldung im Mitteilungsblatt, wieviel Fahrt das Projekt mittlerweile aufgenommen hat.
Die DB Station&Service AG plant die Modernisierung der Verkehrsstationen „Bad Ems“.
Bestandteil des Projektes an der Verkehrsstation „Bad Ems“ ist neben der Sanierung des denkmalgeschützten Bahnsteighallen- und Bahnsteigdachs, die Erneuerung des Mittelbahnsteigs mit einer auf die verkehrenden Reisezüge optimierten Bahnsteighöhe von 55 cm über Schienenoberkante, sowie die Modernisierung der kompletten Ausstattung inklusive eines durchgängigen taktilen Wegeleitsystems. Der vorhandene Treppenzugang aus der städtischen Personenunterführung auf den Mittelbahnsteig wird baulich erneuert und an die Bahnsteighöhe angepasst.Mitteilung der DB AG, veröffentlicht unter anderem im Mitteilungsblatt Aktuell
Die geplanten Baumaßnahmen erfordern die Durchführung eines planrechtlichen Genehmigungsverfahrens inklusive Offenlage der Unterlagen, was nun aufgrund der immer noch geltenden Corona-Regelungen online erfolgt. Damit geht die in Bad Ems lang ersehnte Sanierung sogar noch etwas früher los, als im Januar auf Facebook angekündigt. Man darf gespannt sein, ob das denn dann dieses Mal positiv in den sozialen Medien kommentiert wird. Die Erfahrung lässt das allerdings eher nicht annehmen.
Falsch ist allerdings, wie zum Beispiel auf einer Internetseite veröffentlicht, die ihr eigenes Motto damit einmal mehr gleich um einige Meter verfehlt hat, dass der Bahnhof saniert wird. Schon das gewählte Seitenbild dazu erweckte einen völlig falschen Eindruck.
Das Bahnhofsgebäude selbst gehört nämlich gar nicht mehr der Bahn, sondern befindet sich schon geraume Zeit in Privatbesitz und ist (leider) nicht Gegenstand der Sanierungen. Also nochmal im Klartext: nicht das Gebäude wird saniert, sondern die Halle, der Mittelbahnsteig und der Treppenaufgang aus der städtischen Unterführung.
Hier gibt es noch ein paar imposante Bilder: