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Weitefeld: Mutmaßlicher Dreifachmörder ist tot

Auch Schusswaffe unweit der Leiche entdeckt - Motiv bleibt jetzt wohl endgültig offen

Weitefeld | 7. August 2025 | (ww). Das Rätselraten um die Identität der am Dienstag-Nachmittag zwischen Neunkhausen und Weitefeld gefundene Leiche ist beendet: wie Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Koblenz gerade in einer gemeinsamen Pressemeldung bekanntgaben, handelt es sich bei dem stark verwesten Leichnam um dem Verdächtigen im Dreifachmord von Weitefeld, einen 61-Jährigen aus Elkenroth.

Die Leiche war nach ihrer Bergung bereits am Dienstagabend in das Institut für Rechtsmedizin der Universitätsklinik in Mainz gebracht worden. Dort wurde sie durch Fachleute obduziert. Außerdem ist ein Abgleich des Zahnstatus der Leiche mit dem den Ermittlungsbehörden bekannten Zahnstatus des Tatverdächtigen vorgenommen und eine DNA-Vergleichsanalyse in Auftrag gegeben worden. Nach dem Ergebnis der Untersuchungen handelt es sich bei dem Toten um den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Tatverdächtigen.

 

Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustandes der Leiche lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären. Ob der mutmaßliche Täter Selbstmord begangen hat oder an den Verletzungen verstorben ist, die er sich bei Begehung der Tat zugezogen hat, oder eine sonstige Todesursache vorliegt, lässt sich dementsprechend nicht mehr sicher feststellen. Knöcherne Defekte lassen sich jedenfalls nach dem vorläufigen Kurzprotokoll der Obduktion nicht feststellen.

 

Die Leiche wurde von einem Bürger entdeckt. Der Fundort liegt in der unmittelbaren Nähe eines Baches in einem Bereich, der zum Zeitpunkt der polizeilichen Absuche des Geländes versumpft war und zum Teil unter Wasser stand. Nicht weit von der Leiche konnte im Bachlauf auch eine Schusswaffe gefunden werden, bei der es sich um die Tatwaffe handeln könnte. Die waffentechnische Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

 

Da die erdrückende Beweislage eindeutig auf den seit Monaten Gesuchten als Täter schließen lässt, und es keinerlei Hinweise auf weitere Tatbeteiligte gibt, findet damit das Ermittlungsverfahren durch den Tod des einzig möglichen Beschuldigten strafprozessual sein Ende.

 

Staatsanwaltschaft und Polizei sind in hohem Maße erleichtert, dass nunmehr Gewissheit besteht und die Menschen in Weitefeld und Umgebung allmählich wieder zur Normalität zurückkehren können. Leitender Oberstaatsanwalt Mannweiler: „Die Tatsache, dass der Verbleib des mutmaßlichen Täters über Monate ungeklärt war, hat uns keine Ruhe gelassen. Dass der Tatverdächtige nicht mehr lebt, war aus vielen Gründen eine naheliegende Option, aber ohne Leiche mussten auch andere Optionen weiterverfolgt werden. Mir fällt jedenfalls ein Stein vom Herzen, dass das nunmehr ein Ende gefunden hat.“ Polizeipräsident Süs äußert: „Auch ich bin sehr erleichtert, dass dieser zweifellos herausragende Fall seinen Abschluss findet und die Menschen in der Region zu ihrer Normalität zurückkehren können.“

 

Auszug aus der gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei

Vor vier Monaten, am Sonntag, dem 6. April, wurde in Weitefeld ein Ehepaar und dessen 16-jähriger Sohn tot aufgefunden. Wie die Obduktion später ergab, starb das Ehepaar durch Messerstiche, der Jugendliche wurde erschossen. Die Frau hatte noch selbst einen Notruf absetzen können. Als die Polizei am Tatort eintraf, flüchtete der mutmaßliche Täter durch ein Fenster aus dem Haus. Die Spurensuche am  Tatort führte zu einem 61-jährigen aus dem Nachbarort Elkenroth. Die Fahndung wurde ausgelöst, später wurde eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgelobt. Wochenlang durchforsteten mehrere hundert Polizisten immer wieder die Umgebung rund um Weitefeld. Teiche in der Umgebung wurden mit Booten, Sonargeräten und Tauchern abgesucht. Aber die Suchmaßnahmen blieben bis zuletzt ohne Erfolg.