Lahnstein / Fachbach | 15. Dezember 2023 | (ww). Die B260 zwischen der Ruppertsklamm und Friedrichssegen soll bis zum kommenden Freitag, 22. Dezember, wieder freigegeben werden. Erleichtert nehmen tausende Pendler und Durchreisende diese Nachricht auf – der Umweg über B261 und die B49 hat nicht nur bei Schneefall so manchen Geduldsfaden strapaziert. Die Wiedereröffnung vor Weihnachten ist aber kaum als Sensation anzupreisen – der Landesbetrieb Mobilität ist schließlich für das zwingend am 2. Januar beginnende Projekt „Sanierung der Hochbrücke B42“ bei Lahnstein auf die B260 als Umleitungsstrecke angewiesen. Auch weiß, wer sich nur kurz mit den Bauarbeitern unterhielt: die bauausführende Firma plante ihren Weihnachtsurlaub von Projektbeginn ab 22., spätestens 23. Dezember – der Rahmenzeitplan war also deutlich frühzeitig festgezurrt. Abgesehen davon laufen in dem gesperrten Stück derzeit auch noch Kabelverlegungsarbeiten für das Glasfasernetz und Baumfällarbeiten jeweils unter halbseitiger Sperrung des Anliegerverkehrs mit Ampelregelung – ein öffnen der Strecke VOR Beendigung dieser Arbeiten würde unweigerlich zu Megastaus führen.
Trotzdem setzt mit dem Wegräumen der Sperrschilder bei Fachbach, dem Ortsteil Oberau, bei Friedrichssegen, am Campingplatz, der Auffahrt an der Ruppertsklamm und der Verbindung von der B42, sicherlich ein Aufatmen ein. Mit Sicherheit hat nämlich keiner der Pendler den von einem LBM-Vertreter nach eigener Aussage am Rechner auf Google-Maps ermittelten und bei einem öffentlichen Meeting im Beachclub Fachbach Ende August genannten zeitlichen Mehrbedarf von „maximal drei Minuten“ jemals auch nur annähernd als Zielmarke erreicht. Das echte Leben mit dem ganzen Schwerverkehr in der Steigungs- oder Gefällstrecke (je nach Fahrtrichtung) benötigte diesen zeitlichen Mehraufwand schon in den Stadtgrenzen von Bad Ems.
Nichtsdestotrotz freut sich wahrscheinlich jeder Verkehrsteilnehmer – eingeschlossen der Verfasser dieser Zeilen – über das kurze Aufatmen, bevor es ab 2. Januar in das nächstgrößere Abenteuer geht. Und sollte die Sanierung der Hochbrücke wirklich in 2024 abgeschlossen werden, wird ja schon 2025 der nächste Abschnitt der B260 saniert: vier bis fünf Monate soll dann zwischen Friedrichssegen und Fachbach unter Vollsperrung gearbeitet werden. Man darf gespannt sein, ob der Zeitplan dann ohne den Druck einer eigenen nachfolgenden Großbaustelle ebenfalls so pünktlich eingehalten werden wird.
Übrigens ist die Sanierung wesentlich weiter fortgeschritten als heute in den sozialen Medien vermeldet wurde, die neue, dauerhaft installierte Ampel an der Friedrichssegener Brücke steht bereits, genauso wie die gesamte Leitplanke lahnseits und gut 80 Prozent der bergseitigen Leitplanke, auch die Vorarbeiten für die Markierungen sind zum größten Teil bereits erfolgt und sichtbar. Lediglich am Entwässerungsgraben und den Abläufen wird bergseits noch gearbeitet.