Region | 6. März 2022 | (ww). Aus der Verbandsgemeinde Cochem ist heute Abend ein Hilfskonvoi der Feuerwehren, der Aktion Cochem-Zell Hilft und des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz für ihre Kameraden im Kriegsgebiet in der Ukraine gestartet. Nach Angaben der Organisatoren transportieren die sieben großen Sattelschlepper mehr als 130 Tonnen dringend benötigter Ausrüstung für den Katastrophenschutz im Kriegsgebiet.
Zuvor waren vor allem in den sozialen Medien befreundete Wehren und Hilfsorganisationen aufgerufen worden, nach Reserven bestimmter Hilfsmaterialien und- ausrüstung, die Katastrophenschützer aus der Ukraine konkret auf einer Liste zusammengestellt hatten, zu forschen und zu prüfen, was abgegeben werden könne. Zudem nahmen die Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Cochem auch Medikamente und Hilfsgüter für Waisenhäuser mit.
An der Mosel wurde der Konvoi mit einem beindruckenden Blaulichtgruß verabschiedet:
Aus einem Fahrzeug des Konvois wirkt die Verabschiedung fast noch beeindruckender:
Ideengeber für die Hilfsaktion war der Feuermann Lars Bogdanski aus der VG Cochem, im Hauptberuf Geschäftsführer im Forstbetrieb Herter in Treis-Karden, von wo aus der Konvoi schließlich heute startete.
Geplant war zunächst ein Konvoi aus drei 40-Tonner-Sattelschleppern. Bis gestern war aufgrund der eingehenden Fülle an Material die Zahl auf sechs Sattelschlepper angestiegen, heute gingen sieben LKW und zwei Begleitfahrzeuge auf die lange Tour in Richtung der ukrainisch/rumänischen Grenze.
An der Grenze soll das Material direkt an den SES, den Katastrophenschutz der Ukraine übergeben und von dort im Land weiter verteilt werden. Eile war geboten, da niemand sagen kann, wie lange der Grenzübergang noch geöffnet sein wird.
Auf der Liste der benötigten Gegenstände stand unter anderem Verbandsmaterial, Spritzen, Gummihandschuhe, Infusionslösungen, Antibiotika, Blutstillende Mittel, Schmerztabletten, Drehkreuze zum Stillen von Blutungen und Tourniquets, aber auch Kühltaschen, Nahtmaterial, Krankentragen, Schienen zur Fixierung von Frakturen, Sanitätskästen, Krankenbetten, Wasserpumpen, Kettensägen und diverse Feuerwehrausrüstungsgegenstände, wie pneumatische Anlagen und Werkzeuge, hydraulische Werkzeuge, Strahlrohre, Schläuche, Helme, Schutzbekleidung, Wärmebildkameras, Feldbetten, Seile, Schlafsäcke, Taschenlampen und ganz speziell Babywindeln und-nahrung sowie Lebensmittelpakete speziell für Waisenhäuser.
Dank einer großen Welle der Hilfsbereitschaft aus vielen Hilfsorganisationen in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus sowie dem Engagement zahlreicher Privatpersonen konnte sich heute gegen 17 Uhr der Konvoi mit mehr als 130 Tonnen Hoffnung auf den Weg machen.