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Altenahr: Millionen-Fördermittel zur Gewässerwiederherstellung 

Folgt endlich der nächste Schritt an der Mittelahr?

Altenahr | 27. Januar 2023 | (ms). Insgesamt neun verschiedene Förderbescheide übergab die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder in der vergangenen Woche an die Verbandsgemeinde Altenahr zur Wiederherstellung des Gewässers Ahr. Dabei nutzte die Ministerin die Möglichkeit, um sich mit Bürgermeister Dominik Gieler intensiv über den aktuellen Sachstand an der Mittelahr auszutauschen. Auch Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, war bei dem Treffen vor Ort, um gemeinsam mit den Kollegen aus der Politik und von vor Ort über die Veränderungen seit der Akutphase der Flut in Altenahr zu sprechen. Hierzu zeigte Frank Heuser, Technischer Werkleiter des Abwasserwerks Mittelahr der Verbandsgemeinde Altenahr, eine kurze Präsentation mit Vergleichsbildern. Anhand dieser Zeigte VG Bürgermeister Gieler der Ministerin auf, dass durch unkontrollierten Aktionismus stellenweise Fehler gemacht wurden, die man nun wieder zurückbauen müsse. Hierfür habe die VG kompetente Ingenieurbüros für fundierte Planungen der Gewässerwiederherstellung und des Hochwasserschutzes gefunden und beauftragt. Diese seien bemüht in den Planungen auf viele naturnahe Retentionsflächen zu achten. Wichtig sei nun, dass man endlich von der Planungs- in die Bauphase gelange, so Gieler. Die Bevölkerung möchte Taten und Ergebnisse sehen. Zurückblickend   auf die in der Akutphase durch Aktionismus durchgeführten fehlerhaften Maßnahmen waren sich Eder und Gieler einig: Nicht immer sei der unbürokratische Weg der bessere. Es bleibe noch immer sehr viel zu tun. Daher sei der Wunsch vieler Menschen in der Region verständlich, eigentlich schon weiter sein zu müssen. Dabei sind gerade im Bereich der kommunalen Infrastrukturen viele grundlegende Entscheidungen bereits getroffen und zumindest konzeptionelle oder planerische Aufträge erteilt worden. Die nun überreichten Fördergelder seien laut Ministerin Eder eine erste Abschlagszahlung, um für die nötige Liquidität zu sorgen und die Projekte endlich auch weiter vorantreiben zu können. Im Einzelnen unterstützt wird die Wiederherstellung der Nebengewässer Kesselinger Bach, Staffeler Bach, Effelsberger Bach, Vischelbach, Liersbach, Sahrbach, Weidenbach, Zippelsbach sowie kleinerer Gewässer in der Ortsgemeinde Ahrbrück. Mit den Fördermitteln soll korrigiert werden, was im Rahmen der unmittelbaren Katastrophenbewältigung zerstört worden war.  Die Verbandsgemeinde Altenahr verfügt über insgesamt 174 Kilometer Gewässer dritter Ordnung. Davon wurden 138 Kilometer begangen und bewertet. An 111 Kilometern sind nach der Flut 109 Maßnahmen notwendig, von denen derzeit 16 Maßnahmen als Sofortmaßnahmen durchgeführt werden. Eder und Gieler sind sich einig, dass nur fundierte Planungen die Fehler der Vergangenheit berücksichtigen und beseitigen können, um das Ahrtal für die Zukunft nachhaltig und resilient zu gestalten. 

Quelle und Foto: PM VG Altenahr / Thorsten Trütgen