Bad Ems | 16. März 2022 | (ww). Bei einem Feuer in einem sechsstöckigen Gebäude mit mehr als 20 Wohnungen in der Bad Emser Villenpromenade wurde heute Abend ein75-jähriger Mann so schwer verletzt, dass er seinen Verletzungen erlag.
Um kurz vor halb elf am Abend schreckten die Sirenen die Kurstädter aus dem Schlaf. Die Einsatzmeldung: Gebäudebrand in der Bad Emser Villenpromenade. Die Hausnummer ließ die Retungskräfte schon Schlimmes ahnen – die Nr 2 trägt eines der Hochhausbauten für Kurstadtverhätnisse – sechs Etagen und 20 Wohneinheiten. Aus einer Wohnung auf der Wetsseite des Hauses schlugen Flammen, ein Rolladen war schon durchgebrannt, helle Aufregung herrschte im Haus, mehrere Feuer- / Rauchmelder piepsten durcheinander. Viele Bewohner hatten sich schon selbst nach draußen begeben, vor allem im oberen Teil des Treppenhauses stand dichter Rauch. Erste Bilanz vor Ort: ein Wohnzimmer im Vollbrand, der Bewohner noch darin, beherzte Nachbarn hatten sich bei ersten Löschversuchen leichte Rauchgasvergiftungen zugezogen. Sieben Bewohner galten bei der ersten Bestandsaufnahme als vermisst – die Alarmierungsstufe wurde von 3 auf 4 erhöht, die SEG des DRK wegen eines möglichen Massenanfalls von Verletzten alarmiert (das passiert bei mehr als fünf Verletzten, die Red.), weitere Einheiten aus der Verbandsgemeinde wurden alarmiert, vor allem Atemschutzgeräteträger und die dazugehörigen Fahrzeuge mit den Geräten.
Den eigentlichen Brand hatte die Feuerwehr schnell unter Kontrolle, allerdings trafen die Rettungskräfte im ausgebrannten Wohnzimmer auf den schwer verletzten Bewohner. Nach Angaben vor Ort hatte der Mann schwerste Brandverletzungen und eine Rauchgasvergiftung. Er wurde im Treppenhaus durch Rettungskräfte und einen Notarzt erstversorgt, anschließend wurde er in einem Rettungswagen zum Sportplatz Hasenkümpel gebracht, wo ihn ein Intensivtransporthubschrauber übernehmen und nach Offenbach in eine Spezialklinik bringen sollte. Der Sportplatz war von der Feuerwehr für die Nachtlandung ausgeleuchtet worden. Allerdings kehrte der Spezialhubschrauber mit Nachtfluglizenz kurz nach Mitternacht unverrichteter Dinge leer zurück an seinen Heimatstandort nach Gießen, da der Mann trotz mehrerer Reanimationen auf dem Sportplatz im Rettungswagen verstarb.
Unterdessen öffnete die Feuerwehr in der Villenpromenade jede der 20 Wohnungen, um sicherzustellen, dass alle weiteren Bewohner wohlauf sind. Mehrere, teils bettlägerige Bewohner waren nach Absprache mit den Rettungskräften in ihren Wohnungen auf der abgewandten Gebäudeseite vor allem in den unteren Stockwerken verblieben. Insgesamt wurden vier Personen mit leichten Rauchgasvergiftungen behandelt, zwei wurden zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Gemeinsam mit der feuerwehr wurden alle Wohnungen begangen, um mit den Eigentümern/ Mietern zu klären, ob ein Verbleib in der Wohnung möglich, bzw gewünscht war. Mit Lüftern wurde das Treppenhaus vom Rauch befreit.