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Ende der Sprengungsserie? Polizei gelingt internationaler Ermittlungsdurchbruch 

Rheinland-Pfalz | 29. Juni 2022 | (ms). Nachdem es in der jüngsten Vergangenheit überall in der Region wiederholt zu zahlreichen Geldautomatensprengungen gekommen ist, konnte die Polizei heute endlich einen großen Schlag gegen die mutmaßlichen Täter vermelden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung zahlreicher Staatsanwaltschaften, Landeskriminalämter, dem Bundeskriminalamt sowie der Staatsanwaltschaft Amsterdam und Interpol heißt es, dass am gestrigen Dienstag, dem 28. Juni, erfolgreich 13 Tatverdächtige festgenommen wurden. Bei einer großangelegten Polizei- und Justizaktion, bei der rund 100 Beamte und Beamtinnen im Einsatz waren, konnten insgesamt 16 Objekte, darunter Geschäfts- und Wohnadressen sowie Adressen von Fahrzeugverleihfirmen durchsucht werden. Weitere zwölf zum Verfahren gehörende Objekte wurden bereits Tage zuvor durchsucht. Eine der Festnahmen erfolgte gestern in den Niederlanden, in der Nähe von Helmond. Die weiteren bereits Tage bzw. Wochen zuvor. Bei der Razzia konnten über 80 Mobiltelefone, mehrere PCs und Tablets sowie zahlreiche elektronische Datenträger beschlagnahmt werden. Bei einer Durchsuchung in den Niederlanden (bei Helmond/NL) zogen die Einsatzkräfte zudem einen Sportwagen sowie ein Motorrad im Wert von ca. 40.000 Euro im Rahmen der Vermögensabschöpfung ein. In Rheinland-Pfalz konnten den mutmaßlichen Tätern demnach folgende Geldautomatensprengungen zugeordnet werden:  

    – Höhr-Grenzhausen am 05.01.2022; Sachschaden: 750.000 Euro 

   – Gensingen am 09.01.2022; Sachschaden: 200.000 Euro 

   – Daun am 14.02.2022; Sachschaden: 90.000 Euro 

   – Niederzissen am 06.05.2022; Sachschaden: 350.000 Euro 

   – Kruft am 29.05.2022; Sachschaden: etwa 30.000 Euro 

   – Ulmen am 29.05.2022; Sachschaden: 250.000 Euro 

Im Rahmen der Durchsuchungen konnten unter anderem mehrere Sprengstoffpakete, Kabel, Benzinkanister, gestohlene Kennzeichen, Tatfahrzeuge und Tatkleidung sichergestellt werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand stehen 17 Mitglieder einer niederländischen Tätergruppierung aus den Niederlanden im dringenden Verdacht, in unterschiedlicher Zusammensetzung insgesamt 12 Geldautomatensprengungen in Deutschland verübt zu haben. Sechs in Rheinland-Pfalz, drei in Nordrhein- Westfalen, zwei in Niedersachsen und eine in Hessen. Insgesamt entstand dabei ein Sach- und Beuteschaden in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Dem großangelegten Schlag gegen die Kriminellen waren mehrere Monate verdeckter Ermittlungen vorausgegangen, die laut Polizei ohne die enge Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Bundesländern sowie den niederländischen Behörden kaum möglich gewesen wären. Seit Januar 2022 waren Polizei und Staatsanwaltschaften in den vier beteiligten Bundesländern den Tätern auf der Spur. Dabei konnten die Ermittlungen auf europäischer Ebene durch die konzentrierte Mitwirkung von Europol vertieft und verdichtet werden.  

Quelle: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, übermittelt durch news aktuell 

Bild: Polizei RP