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Mach`s gut, Friedrich!

Ein persönlicher Nachruf von Willi Willig

Friedrich Berentzen, Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb des Rhenser Mineralbrunnens, verstarb am 19. Februar plötzlich und unerwartet im Alter von nur 56 Jahren. Meine und unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen vor allem bei seiner Frau Sabine, seinem Bruder Christian und beim tollen Team des Rhenser-Brunnens, dass ich in den vergangenen Jahren, dank Friedrich, kennen lernen durfte.

Als das Telefon am Rosenmontag klingelt, habe ich mit vielem gerechnet. Aber nicht damit. Ich kann es auch jetzt, fast drei Tage später, immer noch nicht fassen. „Friedrich ist tot“, war die knappe Nachricht, die selbst mir, sonst nie um Worte verlegen, die Sprache raubt. Ich habe die Zeit und mehrere Versuche auch gebraucht um meine Gedanken jetzt hier in Worte zu fassen.

Friedrich war – und da ist dieses Wort, das ab jetzt alles so anders macht – ein Unterstützer der ersten Stunde für „mein Baby“ 56aktuell. Friedrich war aber für mich wesentlich mehr als ein Kooperationspartner. Er war Ratgeber, sprudelnder Ideenbrunnen, regionaler Netzwerker und ziemlich schnell – ein echter Freund. Friedrich Berentzen war einer dieser ganz wenigen Menschen, die man so selten im Leben trifft, bei denen man aber schon nach wenigen Minuten denkt: man kennt sich schon ein Leben lang, das passt!

Ich hatte 2018 natürlich bereits mehrfach von den beiden Brüdern gehört, deren Nachnamen jedem von uns schon in den Anfängen der Sturm-, Drang- und Partyzeit geläufig war – von den beiden „Berentzens“, die dem Apfelkorn den Rücken gekehrt und sich dem Neuanfang im damals insolventen Mineralbrunnen in Rhens gewidmet hatten. Dann kreuzten sich unsere Wege zum ersten Mal beim Interview für das regionale Fernsehen im Koblenzer Karneval. Für Friedrich damals – als bekennendes Nordlicht und auch zu diesem Zeitpunkt noch Teilzeit-Rheinländer – echt gewöhnungsbedürftiges Neuland, dann aber schnell geschätztes und vertrautes Terrain. Nach diesem ersten Interview folgten schnell regelmäßige Treffen. Oft im Büro, gerne aber auch bei Hoefer`s in Rhens, wo bei einem der legendären Frühstücks-Termine unser gemeinsames Produkt „Löschwasser“ das Licht der Welt erblickte.

Bei jedem dieser Termine hatte Friedrich ein neues Projekt in der Region, einen weiteren Verein der Unterstützung verdiente oder einen neuen Menschen aus der Region kennen gelernt, mit dem er entweder in irgendeiner Form kooperierte und den ich dringend kennen lernen müsse, um über ihn zu berichten. Dass mein Herz für die Region schlägt, setze ich hier als bekannt voraus, dass aber ein „Zugereister“ aus dem Emsland doch tatsächlich Maßstäbe in Sachen regionale Vernetzung setzen konnte, lag eben an der Art des Friedrich Berentzen – einem Menschen der Herzen und damit auch Türen öffnen konnte. Unverwechselbar sympathisch und mit trockenem Humor.

Mehr spaßeshalber hast du auch bei einem unserer „Arbeitsessen“ die These aufgestellt, wir seien wahrscheinlich bei der Geburt getrennt worden. Das wurde zum geflügelten Spruch, wenn Ideen sich im Gespräch ergänzten, Meinungen übereinstimmten. Wer auch immer für unsere Zusammenführung verantwortlich war, hatte dafür leider viel zu wenig Zeit angesetzt.

Jedes einzelne Projekt mit dir hat Spaß gemacht und es standen noch so viele Weitere auf der Liste. Jeder einzelne Beteiligte war ein Gewinn. Jedem einzelnen der Beteiligten wirst du fehlen. Mir auch.

Willi Willig

Foto: Rhenser Mineralbrunnen