Mittelrhein | 5. Dezember 2025 | (mc). Seit Jahren hoffen Industrie, Handel und die Binnenschifffahrt darauf, dass die Fahrrinne des Mittelrheins zwischen Mainz und Koblenz endlich vertieft wird. Jetzt hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder offiziell den Beginn des formellen Planfeststellungsverfahren für den Teilabschnitt 3 der Mittelrheinoptimierung bekanntgegeben. „Das ist ein enorm wichtiger Schritt für die Zukunft der Wasserstraße Rhein“, sind sich die Bundestagsabgeordneten der Region, Josef Oster, Dr. Marlon Bröhr und Harald Orthey, einig. Orthey, der für den Wahlkreis Montabaur im Bundestag sitzt, ist Mitglied im zuständigen Verkehrsausschuss und war an den Beratungen dazu beteiligt. Die Teilabschnitte 1 und 2 folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Maßnahme soll ermöglichen, dass auch bei niedrigen Wasserständen Schiffe mit voller oder zumindest deutlich höherer Ladung verkehren können. „Der Rhein ist das Herzstück unseres Gütertransports. Wenn es dort zu Engpässen kommt, spüren Wirtschaft, Logistik und Industrie das unmittelbar“, erklären Orthey, Bröhr und Oster. „Deshalb ist es ein bedeutendes Signal, dass wir jetzt in den nächsten Abschnitt des Planfeststellungsverfahrens gehen und damit ganz konkret vorankommen.“
Zwischen Budenheim und St. Goar stehen derzeit lediglich 1,90 Meter Wassertiefe zur Verfügung – zu wenig für verlässliche Transportbedingungen bei Niedrigwasser. Mit der geplanten Engpassbeseitigung soll die Fahrrinne künftig auf 2,10 Meter vertieft werden. Das ermöglicht pro Schiff 200 bis 250 Tonnen zusätzliche Ladung. Dies entspricht rund 10 bis 15 Lkw-Ladungen je Transport und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region entlang des Rheins.
„Gerade in Zeiten angespannter Lieferketten brauchen wir leistungsfähige Wasserwege“, betonen die drei CDU-Abgeordneten. „Der Rhein muss dauerhaft planbar und verlässlich befahrbar sein. Das schafft zusätzliche Kapazitäten, entlastet unsere Straßen und ist ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlicheren Logistik.“
Das Projekt wird durch die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, die Bundesanstalt für Wasserbau sowie die Bundesanstalt für Gewässerkunde begleitet. Seit dem 1. Dezember kann die Öffentlichkeit die Planunterlagen online einsehen und Einwendungen einreichen.
„Es ist wichtig, dass die Menschen entlang des Rheins eng eingebunden werden. Transparenz und Beteiligung sind zentrale Voraussetzungen für ein erfolgreiches Infrastrukturprojekt. Das Verfahren bietet einen klaren Rahmen dafür“, so Oster.
Unser Foto zeigt ein klassisches Niedrigwasser am Rhein aus den vergangenen Jahren: es bleibt nur eine schmale Fahrrinne, die Schifffahrt muss mit deutlich weniger Ladung fahren, um weniger Tiefgang zu haben.
