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Autoposer-Szene hält Großaufgebot der Polizei in Atem

Koblenz/Neuwied/Westerwald | 13. Oktober 2024 | (ww). Wie dem Polizeipräsidium Koblenz gestern im Laufe des Nachmittags bekannt wurde, war für den Abend im Großraum Koblenz ein großes Treffen der Auto-Poser-Szene geplant. Dafür hatten sich Mitglieder der Szene aus dem gesamten Bundesgebiet angekündigt. Das Polizeipräsidium Koblenz bereitete sich mit starken Kräften auf die Einsatzlage vor und wies vorsorglich darauf hin, dass in diesem Zusammenhang festgestellte Verstöße konsequent geahndet würden.

Gegen 20 Uhr zeigte sich dann, dass ein Treffen im Bereich der Breslauer Straße in Neuwied stattfand. Bereits gegen 20.30 Uhr konnten dort rund 500 Fahrzeuge im Bereich eines Baumarkts festgestellt werden. Kurz darauf bewegten sich zahlreiche Fußgänger, bei den es sich um interessierte Zuschauer und Anhänger der Poser-Szene handelte, in den Kreuzungsbereich der Breslauer Straße. Nachdem es zu ersten Beeinträchtigung des Straßenverkehrs sowie zu gefährlichen Fahrmanövern kam, führte die Polizei Koblenz umfangreiche Kontrollmaßnahmen durch. Bei den Fahrzeug- und Personenkontrollen wurden insgesamt fünf Fahrzeuge aufgrund von Veränderungen, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, zur Begutachtung sichergestellt. Weiterhin wurden zahlreiche Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen erfasst sowie Mängelberichte ausgestellt. In einem Fall wurde ein Strafverfahren eingeleitet, nachdem ein Pkw-Fahrer sein Fahrzeug stark beschleunigte und auf einen Polizeibeamten zufuhrer , der Polizeibeamte wurde dabei nicht verletzt.

Noch im Rahmen der Kontrolle wurde bekannt, dass die Szene ihr Treffen in den Bereich Oberhonnefeld-Gierend verlegte,  woraufhin Teile der polizeilichen Einsatzkräfte nach dort verlagerten. Durch die starke polizeiliche Präsenz auch in diesem Bereich verlegten die Szene ihre Aktivitäten von Oberhonnefeld in den Bereich Altenkirchen, wo man sich an mehreren Örtlichkeiten zusammenfand. Durch das offensive Vorgehen der Einsatzkräfte konnten weitere Verstöße verhindert werden. Schließlich verlegte die per Instagram und WhatsApp organisierte Szene ihre Aktivitäten nach Siegen und damit ins Nachbarbundesland. Als vorläufiges Zwischenfazit zieht die Polizei Koblenz eine positive Bilanz zum Einsatzablauf. Man habe mit starken Kräften umfangreiche Kontrollstellen eingerichtet und somit weitere, leider szene-typische strafbare Handlungen unterbunden.

Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein meldet heute:

llegales Posertreffen in Siegen-Eiserfeld

Siegen-Eiserfeld. Am späten Samstagabend (12. Oktober) ist es zu einem Posertreffen in Siegen-Eiserfeld gekommen. Bis zu 400 Fahrzeugen und 600 Personen trafen sich auf einem großen Parkplatzgelände eines dortigen Supermarktes. Die zum Teil hochmotorisierten Boliden kamen offenbar von weiteren Treffen, die zuvor in Rheinland-Pfalz stattfanden.

Gegen 23 Uhr erhielt die Siegener Polizei Kenntnis durch das Polizeipräsidium Koblenz, dass sich eine große Anzahl von Posern und Tunern auf dem Weg nach Siegen befinden würde. Diese hatten eigentlich geplant, sich in Frankfurt zu treffen. Die Planungen der Verantwortlichen, die aus dem Ruhrgebiet stammen, waren aber der hessischen Polizei bereits im Verlauf der Woche bekanntgeworden. Man nahm Kontakt zum mutmaßlichen Veranstalter auf. Dieser entschied sich daraufhin, das Treffen dann im Bereich Koblenz stattfinden zu lassen. Auch diese Information wurde der Polizei bekannt und so konnte die Koblenzer Polizei bereits zeitlich deutlich abgesetzt vor dem geplanten Treffen mit ihren Einsatzvorbereitungen beginnen. Am Samstagabend führte die Polizei in Koblenz daher mit starken Einsatzkräften im dreistelligen Bereich Kontrollen an den vermeintlichen Treffpunkten durch. Die Szene verlagerte ihre Aktionen nach bisherigen Erkenntnissen zunächst nach Neuwied, später nach Oberhonnefeld und Altenkirchen. Von dort fuhren sie dann, auch für die Koblenzer Polizei nicht vorhersehbar, nach Siegen.

Während die Zusammenkunft der Poser in Rheinland-Pfalz und Hessen durch die dortige Polizei im Rahmen eines geplanten und vorbereiteten Einsatzes bewältigt werden konnte, waren die Reisebewegungen der Teilnehmer in Richtung Siegen nicht absehbar. Ohne eine entsprechende Vorbereitungszeit musste die Siegener Polizei den Einsatz mit Hilfe von Sofortverstärkungskräften aus den umliegenden nordrhein-westfälischen Behörden bewältigen. Damit standen den Siegener Ordnungshütern im Vergleich zu der Koblenzer Polizei deutlich weniger Kräfte zur Verfügung.

Kurz vor Mitternacht waren im Bereich eines Supermarktes rund 400 Fahrzeuge und 600 Personen aus der überregionalen Poserszene vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt verlagerte sich die Aktion auch auf Teile der Eiserfelder Straße. Einzelne Teilnehmer führten trotz Lautsprecherdurchsagen sogenannte Donuts und kurze Beschleunigungsfahrten durch. Zudem wurden vereinzelt Feuerwerkskörper gezündet. Gegen 1 Uhr verließen zunehmend Fahrzeuge die Örtlichkeit, sodass gegen 1.30 Uhr die Zusammenkunft und somit auch der polizeiliche Einsatz vor Ort beendet war.

Die Einsatzkräfte der Polizei sicherten die festgestellten Aktionen und Verstöße per Video und Fotos. Das Verkehrskommissariat wird nun in der Folge das Material auswerten und Verstöße zur Anzeige bringen. Zudem fertigte die Polizei eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch aufgrund der Parkplatzbenutzung des Supermarktes. Auch hier laufen die Ermittlungen nach den Verantwortlichen des Events. Nach bisherigem Kenntnisstand stammten die Teilnehmer überwiegend aus dem Ruhrgebiet sowie aus mehreren anderen Bundesländern. Die Siegener Poserszene hatte demnach mit der Planung und Durchführung der Aktion nichts zu tun. Sie stand sogar als Ansprechpartner den Einsatzkräften zur Verfügung. Bei der illegalen Aktion kam es nach derzeitigem Ermittlungsstand zu keinem Verkehrsunfall oder verletzten Personen.

Für die Siegener Polizei bedeutet dieses Ereignis ein Rückschritt im Kampf gegen illegale Poseraktionen. In der Coronazeit gab es bereits mehrere Posertreffen in Siegen, an denen ebenfalls hunderte von Fahrzeugen teilnahmen. Diese Treffen konnten mit einem hohen permanenten Kräfteeinsatz letztlich unterbunden werden. Auch massivere Störungen im Frühjahr / Frühsommer im Weidenauer Bereich konnten durch Kontrollen und konsequentes Einschreiten reduziert werden. Aufgrund des spontanen Einsatzes und der damit verbundenen geringen Kräftelage im Vergleich zur Größenordnung der illegalen Aktion konnten Sanktionen vor Ort nicht im gewünschten Maße erfolgen. Durch die Sicherung von Verstößen per Video / Fotos ist die Siegener Polizei aber sicher, dass die Aktion für die Beteiligten nicht folgenlos bleiben wird.

 

Quelle: Polizeipräsidium Koblenz, übermittelt durch news aktuell