Home Landkreis Ahrweiler Drohnenbefliegung im Ahrtal: Deutsch-österreichisches Forschungsprojekt soll im Katastrophenfall helfen

Drohnenbefliegung im Ahrtal: Deutsch-österreichisches Forschungsprojekt soll im Katastrophenfall helfen

Künstliche Intelligenz unterstützt Rettungskräfte

Ahrtal | 27. Oktober 2022 | (cm). Im Katastrophenfall zählt jede Sekunde – das hat auch die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr gezeigt. Um in einer solchen Situation so schnell wie möglich handeln zu können, benötigen die Rettungskräfte jedoch ein genaues Bild der Lage vor Ort. Aus diesem Grund haben sich deutsche und österreichische Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungseinrichtungen im Rahmen des Projekts „AIFER“ zusammengeschlossen, um ein System zu entwickeln, das am Beispiel eines Hochwasserszenarios mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Lage erfasst und auswertet. Wie die Kreisverwaltung Ahrweiler jetzt mitteilt, wird es deshalb am Samstag, 29. Oktober eine Drohnenbefliegung im Bereich der Verbandsgemeinde Altenahr geben. Ziel sei es, aktuelle und maßstabsgetreue Abbildungen der Erdoberfläche sowie digitale Oberflächenmodelle von stark flutbetroffenen Gebieten aufzunehmen. Zeitgleich werden an mehreren Standorten – unter anderem in Altenburg, Altenahr, Reimerzhoven, Rech und Dernau – spezielle Luftaufnahmen mit unterschiedlichen Flugsystemen erstellt, heißt es weiter. Diese Daten dienen als Grundlage für die Erforschung und Entwicklung von Methoden zur automatischen Bildauswertung. Durch den direktem Vergleich der neuen Aufnahmen und solcher, die unmittelbar nach der Katastrophe gemacht wurden, sollen beispielsweise Veränderungen an Bauwerken erkannt und für die Lageerfassung bereitgestellt werden.

Mit dem Forschungsprojekt „AIFER“ (Artificial Intelligence for Emergency Response) sollen unter anderem Daten von Satelliten, Flugzeugen und Drohnen sowie Daten aus sozialen Netzwerken ausgewertet, zusammengefasst und insbesondere in Echtzeit aufbereitet werden. Mit diesen gewonnenen Informationen erhoffen sich die Wissenschaftler künftig, Naturkatastrophen besser bewältigen und die Menschen besser warnen zu können. Da Katastrophen wie Hochwasser, Waldbrände oder Stürme nicht vor Ländergrenzen halt machen, haben sich Deutschland und Österreich zusammengeschlossen, um Daten zur Verfügung zu stellen und Rettungskräfte bestmöglich bei der Bewältigung von Großschadenslagen zu unterstützen. Das gemeinsame Forschungsprojekt AIFER wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

Neben dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt werden unter anderem auch das Bayerische Rote Kreuz, die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Bonn, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz e.V., die Kreisverwaltung Ahrweiler, die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenahr sowie das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Ahrweiler e.V. das Projekt vor Ort unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Internetseite des Bundesministerium für Bildung und Forschung unter https://bmbf.de.

Quelle: PM Kreisverwaltung Ahrweiler
Symbolbild Pixabay