Nassau-Scheuern | 17. Februar 2025 | (ww). Es ist 18.30 Uhr. In der Dunkelheit rücken 23 Feuerwehrmänner und drei Feuerwehrfrauen aus. Ihr Ziel ist das Hospiz Rhein-Lahn am Sauerborn im Ortsteil Scheuern. Dort soll ein Brand in der Küche ausgebrochen sein. Es heulen keine Sirenen, denn der Einsatz ist einer von vielen im Übungsplan und steht im Kalender der Aktiven. Nicht destotrotz gilt es vollen Einsatz zu zeigen. Es wird schließlich der Ernstfall simuliert. Mit den Wehrleuten und ihren Fahrzeugen kommt auch die Drehleiter, denn, so die Aufgabe, es soll nicht nur ein Küchenbrand gelöscht, sondern auch eine Person vom Dach des Hospizes evakuiert werden.
Die Gefahren- bzw. Einsatzszenarien wurden vom Wehrführer der Stützpunktwehr Tobias Stork und dem Gruppenführer Thomas Kunkler aufgestellt. Diese müssen von den Kameradinnen und Kameraden in der praktischen Übung trainiert und beherrscht werden. Da es in der Küche brennen sollte, wurde vor dem Haus eine Löschwasserversorgung aufgebaut. Zwei Atemschutzträger kamen zur Erkundung in die Küche. Dort symbolisierte eine LED-Kerze in der Mikrowelle den Brand. Inzwischen waren die Wasserschläuche verlegt. Das Löschen konnte zum Glück trocken erfolgen. Eine weitere Herausforderung war die Evakuierung einer Person in Form einer lebensgroßen Puppe, die auch im Gewicht einem echten Menschen nachgeahmt ist. Nachdem der richtige Standort für die Drehleiter gefunden war, konnte der Dummie liegend mit Hilfe einer Schleifkorbtrage sicher vom Dach geborgen werden. Die Evakuierungsübung, erklärt Thomas Kunkler, habe der Feuerwehr die Sicherheit gegeben, dass alle vorderen straßenseitigen Stellen des ersten Obergeschosses angeleitert werden können. Man habe mit der Übung die Anfahrt zum Hospiz über die Mühlbachtalstraße festgelegt, wo das Gelände vor der Lahntechnik als Bereitstellungsplatz für etwa nachrückende Kräfte dienen könnte. Des Weiteren wurde die Ordnung im Raum vor dem Hospiz für den Ernstfall klar.
Die Lösch- bzw. Brandstation mit angenommenem Brand eines Elektrogerätes in der Küche lief in drei Gruppen perfekt, konstatiert der Gruppenführer. „Die Wasserversorgung in Form eines Unterflurhydranten mit ausreichend Druck haben wir direkt vor dem Haus.“ Vor allem ging es bei der Übung für die Feuerwehrleute darum, das Hospiz möglichst genau kennenzulernen. Neue Objekte, wissen sie, können je nach dem die Gefahrenlage für Rettungsdienste erhöhen. Um dies auszuschließen wurde nun kurz nach der Eröffnung das Hospiz genau inspiziert. So sieht sich die örtliche Wehr gut auf Einsatzfälle vorbereitet. Bereits im Dezember hatten Führungskräfte der Feuerwehr Nassau und der Ortswehr Bergnassau-Scheuern die neue Liegenschaft genauer in Augenschein genommen. Hospizleiterin Hanne Benz und Pflegedienstleiterin Heidi Wachter führten durch die Räume und vermittelten Orts- und Gebäudekenntnisse.
Die Übung, so das Resümee der Verantwortlichen, lief perfekt. Abschließend sagt Thomas Kunkler: „Wir haben uns gut auf einen möglichen Ernstfall geschult, den wir jedoch dem Hospiz und der Feuerwehr nie wünschen. Für die sehr offene, konstruktive und stets nette und angenehme Zusammenarbeit sagen wir der Hospizleitung vielen Dank.“ Die Freiwillige Feuerwehr Nassau hatte im vergangenen Jahr über 80 Einsätze. Hinzu kommen die regelmäßigen Übungen. Die Hälfte der Einsätze erfolgt im Umland. vy
Quelle: PM Hospiz Rhein-Lahn
Foto im Beitrag: Foto Hanne Benz
Titelfoto: Foto Thomas Kunkler