Moselschleuse St. Aldegund | 6. Juli 2025 | (ww). Gestern früh wurden die letzten Vorbereitungen für die Notschleusungen in St. Aldegund durchgeführt. Hinweiszeichen für die Schifffahrt wurden aufgestellt und das durch die Deformierung etwas bei geöffnetem Zustand in die Schleusenkammer ragende Untertor wurde farblich gekennzeichnet. Dies dient der Schifffahrt zum besseren Erkennen der beschädigten Torflügel, da die ursprünglichen Schleusenbreite von 12 Meter an dieser Stelle um etwa 30 Zemtimeter eingeschränkt ist. Bei bis zu 11,45 m breiten und 135 m langen Schiffen stellt das schon eine große Herausforderung für die Schifffahrt dar.

Einfahrt des Güterschiff „Mission“ im Rahmen der Notschleusungen Quelle: WSA Mosel-Saar-Lahn
Oben auf den Torflügeln wurde zusätzlich eine einfache optische Anzeige aufgeschweißt, die zeigt, ob das Tor beim Schließen und unter Wasserdruck immer wieder in die gleiche Position fährt. Beschäftigte des WSA werden dies jedes Mal wenn die Kammer gefüllt wurde, kontrollieren. Nach drei Probeschleusungen ohne weitere Torveränderungen begann um 10.40 Uhr die erste Talschleusung mit einem Schiff.
Die „Mission“, ein 135 Meter langes mit 1.600 Tonnen Gerste beladenes Güterschiff, konnte knapp 40 Minuten später seine Reise talwärts fortsetzen. Bei den bisher durchgeführten Talschleusungen waren am Tor keine Veränderungen erkennbar.

Einfache Anzeige zum Erkennen der Torposition in „richtiger“ Endlage Quelle: WSA Mosel-Saar-Lahn
Der weitere Zeitplan sieht vor, dass bis Dienstag die Talschleusungen mit ständiger Torkontrolle fortgeführt werden. Gibt es keine negativen Veränderungen am Tor, so soll spätestens am Dienstag auch die Bergfahrt wieder ermöglicht werden. Das weitere Vorgehen dazu wird am Montag im Krisenstab des WSA Mosel-Saar-Lahn besprochen.
Bei einer einer Havarie am 2. Juli wurde das Schleusentor an der Schleuse St. Aldegund beschädigt (wir berichteten). Nach der Begutachtung des Tores am 3. Juli durch Experten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn und eines Fachmanns des WSA Main wurde mit den Probenotschleusungen begonnen. Dabei wird das beschädigte Tor verwendet.
Quelle und Fotos: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes