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    Koblenz | 28. November 2023 | (ms). Immer wieder hört man, dass es auf der Suche nach einer Kinderarztpraxis zu langen Wartezeiten oder gar überhaupt keinem Erfolgserlebnis kommt. Aber wie schlimm ist eigentlich die Krise der Kinderarztpraxen? Um das herauszufinden hat der Koblenzer Bundestagsabgeordnete der CDU, Josef Oster, das Gespräch mit Fachleuten aus Koblenz gesucht. Die Bilanz: Fast alltäglich gewordener Wahnsinn in den Praxen.  

    Einen Kinderarzt zu finden, der die Betreuung eines neuen kleinen Patienten übernimmt, ist heute eine echte Herausforderung. Eltern nehmen teils lange Anfahrten von bis zu 50 Kilometern in Kauf, weil Ärzte in Rente gehen und schlicht keine Nachfolger parat stehen. Das weiß auch Dr. Martin Schwenger, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen täglich Kinder versorgt. Teilweise habe man über 120 Kinder an vielen Wochentagen, so Schwenger im Gespräch mit Josef Oster. Gerade der Wochenanfang sei immer besonders arbeitsreich.  

    Von Lappalien, die eigentlich keinen Arztbesuch erfordern, über Routineuntersuchungen bis hin zu schweren Krankheitsfällen reicht die Palette seiner Arztpraxis. Im Schnitt würde er über 500 Patienten pro Woche versorgen, der Notdienst sei da noch nicht eingerechnet. Letzteren muss jede Praxis im Verbund von Koblenz und der Region mindestens einmal im Monat übernehmen. Man könne schlichtweg nicht mehr jeden Aufnehmen, der einen Kinderarzt sucht – eine Aussage, die bei Eltern oftmals auf Ärger stößt und teilweise sogar mit Drohungen beantwortet würde. Das Problem stecke im System, so Schwenger.  

    Es gäbe zu wenig Fachpersonal, was jedoch nicht nur Mediziner betreffe, sondern auch Helferinnen und Co. Auch in Kliniken würden Kinderbetten abgebaut, weil Personal fehle. Der Beruf für Medizinische Fachangestellte müsse dringend attraktiver gemacht werden – nicht nur finanziell, so der Koblenzer Kinderarzt. Oster, der die Informationen aus erster Hand mit nach Berlin nehmen wolle, versprach, dass er sich im Rahmen seiner Arbeit auch künftig weiter für eine Verbesserung der Situation einsetzen wolle.  

    Quelle: Wahlkreisbüro Josef Oster 

    Beitragsbild: Symbolbild – Pixabay 

    Foto: Michaela Cetto 

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