Hachenburg | 22. April 2023 | (ms). Skeptiker gab es reichlich, als die Hachenburger Westerwald-Brauerei kürzlich ihren neuen E-Truck vorgestellt hatte – aber ebenso viel Interessierte, welche die Brauerei prompt zur Probefahrt in dem vollelektrischen Volvo-Truck einlud, genau, wie bereits im Vorfeld versprochen. Mehr als ein Dutzend Menschen waren extra dafür am 14. April auf das Brauereigelände gekommen, um den Elektro-Brummi auf Herz und Nieren zu Testen und die Technik einmal genauer unter die Lupe nehmen zu können. Und so viel sei schon hier verraten: Die Testfahrer waren schnell ziemlich begeistert.
Als eines der ersten Unternehmen weltweit hatte die Westerwald-Brauerei Ende März den vollelektrischen Volvo FE der 3. Batteriegeneration in ihre Logistikflotte aufgenommen. Bereits damals lud man jedermann ein, den Truck zu testen und sich ein eigenes Bild von E-Mobilität zu machen. Damit habe man auch zeigen wollen, dass E-Mobilität im regionalen Lieferverkehr praxistauglich und für mittelständische Unternehmen auch wirtschaftlich sei, erklärt Jens Geimer, geschäftsführender Gesellschafter der Westerwald-Brauerei, den Hintergrund der Aktion. Der E-Truck ist ein entscheidender Teil in der Umwelt-Strategie des Unternehmens, welches bis 2030 aus eigener Kraft klimaneutral sein möchte. Bisher schafft die Westerwald-Brauerei dies bereits nach Scope 1, 2 und 3 durch Kompensation und lässt gerade auch eine neue Photovoltaikanlage auf den Betriebsgebäuden installieren. Dadurch komme der Fahrstrom für den Hachenburger E-Truck künftig also direkt aus der Brauerei, so Geimer weiter.
Um wirklich jedem Interessierten eine Testfahrt zu ermöglichen, hatte die Brauerei die Hürden für die Teilnahme bewusst niedrig gesteckt. Einzige Voraussetzung: Ein gültiger LKW-Führerschein. Teilweise kamen die Interessenten sogar aus weit über 100 Kilometern Entfernung, nur, um die Elektro-Testfahrt selbst erleben zu können. Der Ablauf der Testfahrten war für alle Teilnehmer derselbe. Nach einer kurzen Einweisung durch Julia Räder, Disponentin der Westerwald-Brauerei, ging es für zehn Minuten „auf die Bahn“. Die Brauerei hatte für die Route einen Mix aus Steigungsstrecke, Stadtverkehr und Bundesstraße gewählt. Besonders der “Anzug” wusste dabei die Testfahrer zu überzeugen, die zu Teilen aus Berufskraftfahrern, aber auch E-Mobilitäts-Fans sowie Menschen, die sich beruflich mit der Ladeinfrastruktur im Westerwald beschäftigen, bestand. Ebenfalls punkten konnte der Hachenburger E-Truck mit seinem stufenlosen Getriebe und seiner komfortablen Straßenlage. Rund drei Stunden war das Fahrzeug im Dauerbetrieb, ehe jeder Testfahrer seine Runde absolviert hatte – die größte Überraschung kam dann nach Abschluss der Testfahrten, nämlich in Form der Reichweite. Julia Räder, die alle Fahrten als Beifahrerin begleitet hatte, konnte stolz verkünden, dass man mit einer Maximalreichweite von rund 280 Kilometern gestartet sei. Diese habe man am Ende der Fahrt immer noch im Tank gehabt. Zwischenzeitlich habe man sogar 300 Kilometer auf der Anzeige stehen gehabt – und das Alles nur dank Rekuperation, also der Rückgewinnung von Energie.
Zur Stärkung und als Belohnung gab es neben einem eigenen Zertifikat zur Teilnahme, getreu dem Motto „Don’t Drink and Drive“, nach den Fahrten außerdem Hachenburger Pils, Hachenburger Kalter Kaffee sowie ofenfrische Laugenbrezeln für die Trucker auf dem Brauereihof. Wer die Testfahrt verpasst hat, der muss sich aber keine Sorgen machen. Die Westerwald-Brauerei gibt auch in Zukunft gerne die Möglichkeit, den Hachenburger E-Truck regelmäßig zu bewegen, und freut sich über Initiativbewerbungen per E-Mail an d.goebler@hachenburger.de
Quelle und Bilder: Westerwald-Brauerei, Hachenburg