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    Bad Ems | 06. September 2023 | (ms). Das Bad Emser Stadtmuseum kann sich über einen besonderen Zugang freuen: Prof. Dr. Kilian Heck, Kunsthistoriker von der Universität Greifswald und halber Emser, hat kürzlich ein einzigartiges Gästebuch der königlichen Kurhausverwaltung Ems aus den Jahren 1881 bis 1886 dem Bad Emser Stadtarchiv als Schenkung übergeben.  

    Das Gästebuch bietet einen faszinierenden Einblick in die Blütezeit der Bad Emser Kurgeschichte. Dabei enthält es detaillierte Aufzeichnungen über die Titel, Namen, Herkunft und die Anzahl der Gäste, die Zimmerreservierungen und auch besondere Anforderungen an die Emser Gastgeber. In fein geschwungener Kurrentschrift, mit Gallus-Tinte und Feder geschrieben, vermittelt das besondere Buch einen beeindruckenden Überblick über das “Who-is-Who” des späten 19. Jahrhunderts. Denn nicht nur aus Europa, sondern auch aus Übersee kamen Gäste in den 1880er Jahren nach Bad Ems. Da reiste am 17.6. 1882 zum Beispiel ein Herr W. Damrosch aus New York an. Einer der herausragendsten Gäste war aber natürlich Kaiser Wilhelm, der über 22 Jahre hinweg die Stadt regelmäßig besuchte und auch heute noch mit einer Statue im Kurpark verewigt ist. Das Gästebuch enthält darüber hinaus Einträge von Prinzen, Prinzessinnen, Königen, Grafen, Herzögen sowie Künstlern und Gelehrten aus verschiedensten Ländern. 

    Stadtbürgermeister Oliver Krügel äußerte sich erfreut über diese großzügige Geste und bezeichnete die Schenkung als “einen tollen Schatz”. Das Gästebuch, das von einem Berliner Antiquariat angeboten wurde und von Prof. Dr. Kilian Heck für einen dreistelligen Betrag erworben wurde, wurde nun dem Stadtarchiv übergeben. Aber nicht ganz ohne Bedingung: Denn das Gästebuch soll bis Ende des Jahres digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Eine Aufgabe, die Verbandsgemeindearchivleiter Steffen Schütze bereits innerhalb eines Tages bewältigte. Er betonte auch, wie wichtig die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger bei der Bewahrung historischer Dokumente sei und appellierte an die Bevölkerung, solche wertvollen Zeugnisse der Geschichte nicht zu vernachlässigen. 

    Quelle: Stadtarchiv Bad Ems 

    Fotos: Christine Vary 

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