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    Koblenz | 06. Oktober 2023 | (ms). Das Koblenzer Hilfsnetzwerk “Lotsenhaus”, das sich seit 2015 für geflüchtete Menschen und deren Zukunftsperspektiven einsetzt, macht sich aktuell große Sorgen um seine Zukunft. Der Grund: Die von der Bundesregierung angekündigten Haushaltskürzungen, die auch das Lotsenhaus hart treffen würden.  

    Hier arbeiten Fachleute aus mindestens acht verschiedenen Einrichtungen und Behörden Hand in Hand, um Lösungen für die Region und geflüchtete Menschen zu finden, um sie zu integrieren, zu unterstützen, zu fördern, zu qualifizieren oder auch in Lohn und Brot zu bringen. Weil diese Arbeit in Zukunft mit gekürzten Mitteln wesentlich schwerer werden könnte, suchte das Netzwerk jüngst das Gespräch mit dem Koblenzer Bundestagsabgeordneten Josef Oster. Wie wichtig deren Arbeit ist, zeigen auch die harten Fakten: Schon heute habe die Zahl der Beratungen die Gesamtzahl des vergangenen Jahres übertroffen, 11 Prozent der vermittelten Auszubildenden seien keine deutschen Staatsbürger, im vergangenen Jahr habe die Zahl bei etwa 4 Prozent gelegen, 20 Busfahrer mit Migrationshintergrund seien jüngst hinters Lenkrad gebracht worden – so ging es reihum mit Berichten und Geschichten von der Bundesagentur für Arbeit, des Caritasverbandes Koblenz, der Handwerkskammer Koblenz, der Industrie- und Handelskammer Koblenz, der Stadt Koblenz, des Landkreises Mayen-Koblenz sowie deren Jobcenter oder dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. 

    Das Lotsenhaus ist dabei nicht nur für Migration ein wichtiger Partner, sondern auch in Sachen Fachkräfteeinwanderung. Mit gezielten Berufssprachkursen zum Beispiel werden Fachleute oder auch Auszubildende aus dem Ausland fit gemacht. Und das Lotsenhaus unterstützt nicht nur bei der Akquirierung der Arbeitnehmer, sondern auch bei sozialen Strukturen. Schließlich sollen Fachkräfte nicht nur kommen, sondern auch bleiben. Politisch zog Oster hier noch einmal eine klare Linie zwischen Migration und Fachkräfteeinwanderung. Während Letztere zwar erstrebenswert sei, allerdings nur konsequent interessen- und bedarfsgeleitet erfolgen dürfe, sei das Thema Migration nach wie vor eine harte Nuss. Man müsse auf allen staatlichen Ebenen Strukturen schaffen, mit denen man in der Lage sei, diese großen Herausforderungen jetzt und in der Zukunft zu meistern, so der CDU-Politiker. Die Haushaltsmittel dafür zu kürzen, sei jedoch das falsche Signal. 

    Oster möchte mit den Netzwerkern des Lotsenhauses in Kontakt bleiben und sich in Berlin nicht nur für eine bessere finanzielle Ausstattung einsetzen, sondern das Erfolgsmodell aus seinem Wahlkreis auch als guten Grund dafür nennen. 

    Quelle: Wahlkreisbüro Josef Oster 

    Foto: Michaela Cetto 

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