Neuhäusel | 11. März 2023 | (ms). In Krisen- und Notfallsituationen sind sie im Grunde unabdingbar, dennoch fallen sie im Zuge der “klassischen” Arbeit der Blaulichtfamilie manchmal gar nicht wirklich ins Auge – die Notfallseelsorge (NFS). Ihren Einsatz kann man aber eigentlich nicht hoch genug würdigen. Denn sie sind die ersten Ansprechpartner, wenn es anderen die Sprache verschlägt. Die derzeit 42 Notfallseelsorger und Seelsorgerinnen in den beiden Landkreisen werden zu Verkehrsunfällen, Suiziden und anderen plötzlichen Ereignissen gerufen, die großes Leid verursachen. Dort begegnen die Situationen der Ohnmacht, sehen belastende Bilder und müssen große Verzweiflung der Betroffenen aushalten. Das seit mehr als 20 Jahren in der Region aktive Team der Notfallseelsorge hilft genau da, wo es besonders weh tut: in der ersten Phase des Schocks, in der ein Ventil für die Not geboten wird. Auch und gerade weil die NFS eng mit der Kirche verbunden ist, hatten die Seelsorger aus dem Westerwald- und dem Rhein-Lahn-Kreis die Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehren und Hilfswerke sowie alle Interessierten kürzlich zu einem Gottesdienst in die evangelische Kirche in Neuhäusel eingeladen. Im Gottesdienst brachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge die Belastungen, die ihnen in den Einsätzen begegnen, in einem symbolischen Entlastungsritual “vor Gott”. Im Anschluss bot der Tag außerdem die Gelegenheit zum Austausch und einem gemütlichen Beisammensein.
Quelle: Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn
Fotos: Dekanat Westerwald/Sabine Hammann-Gonschorek