Lahnstein | 27. März 2023 | (ms). Wer die Ruppertsklamm in Lahnstein kennt, der weiß auch meist von dem Tunnel, der sich in der unmittelbaren Nähe zum Eingang der Klamm befindet. Nur über die extrem wichtige Funktion wissen nur die wenigsten Bescheid. Denn ohne den Tunnel, der als Damm und Stauraum bei Starkregenereignissen, wäre sowohl die angrenzende Bundesstraße als auch die weiter unten liegenden Häuser das ein oder andere Mal stark überschwemmt worden. Zuletzt ist das 2021 passiert. Damals wurde durch das Bauwerk eine Lawine aus Wasser, Schlamm und Gestein aufgenommen und gestoppt. Das bedeutet allerdings auch, dass das inzwischen rund 150 Jahre alte Tunnelgemäuer regelmäßig gereinigt werden muss, um seine Schutzfunktion zu erhalten. Bei der diesjährigen Räumung des Tunnels wurden aus dessen Inneren ca. 300 m³ angeschwemmte Sedimente entfernt und seine wichtige Schutzfunktion damit wieder vollständig wiederhergestellt, berichtete der Gewässerschutzbeauftragte der Stadt Lahnstein, Damian Kupka. Die Geschichte des Tunnels geht übrigens bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Errichtet wurde er durch die Dillinger Eisenwerke, die bis 1884 auf dem späteren Gelände der Drahtwerkte Schmidt an der Lahn ansässig waren. Damals diente er besonders in Kriegszeiten als Schutz und Fluchtweg. Außerdem sollte der Tunnel, der ursprünglich vom Werksgelände der Dillinger Eisenwerke bis zum jetzigen Eingang des Wanderweges durch die Ruppertsklamm reichte, das Werksgelände vor den Bächen Michelbach und Ruppersbach, aber auch vor dem bis in die Lahn stauenden Hochwasser des Rheins, schützen.
Quelle: Stadt Lahnstein
Fotos: Damian Kupka / Stadtverwaltung Lahnstein