Koblenz (ms). Morgen ist der Tag des Wassers, welchen sich die Energieversorgung Mittelrhein (evm) zum Anlass genommen hat, um einen Blick auf den Grundwasserspiegel in Koblenz zu werfen und auf den Schutz des Grundwassers aufmerksam zu machen. Wie Wolfgang Kochhan, Leiter der Wasserwirtschaft bei der evm, erläutert, stellt auch er sich auf deutliche Rückläufe bei der Wassergewinnung ein, die vom Rhein unabhängig erfolgt. Besonders in höheren Lagen wie zum Beispiel in Vallendar, Arenberg und im Feisternachtal sei dies der Fall. Hier ist der Grundwasserspiegel zwischen 20 und 25 Prozent niedriger als in den Vergleichsjahren. Dennoch sei man bei der evm, die insgesamt bei rund 160.000 Haushalte in der Region für die Trinkwasserversorgung zuständig ist, noch nicht spürbar von den Auswirkungen des sinkenden Grundwasserspiegels betroffen. Dies läge laut Kochhan an der geographischen Lage im “Neuwieder Becken”. Denn der überwiegende Teil der Koblenzer Trinkwasserversorgung stammt aus Uferfiltrat des Rheins. Am Wasserwerk Oberwerth, dem größten und wichtigsten Knotenpunkt der Trinkwasserversorgung zum Beispiel, können bis zu 1.200 Kubikmeter pro Stunde gefördert werden. Der Rhein liefert rund 2.100 Kubikmeter pro Sekunde – also 2.000- bis 6.000-mal so viel und damit in ausreichender Menge. Dennoch darf man sich an dieser Stelle nichts vor machen, denn klar ist auch: die drastischen Auswirkungen auf die Wasserversorgung, die der Klimawandel global mit sich bringt, müssen auch bei uns Thema sein und seine Berücksichtigung finden, so Wolfgang Kochhan. In Rheinland-Pfalz ist die mittlere jährliche Grundwasserbildung in den vergangenen 15 Jahren um circa 25 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem jüngsten Monitoringbericht „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ (KLIWA) der Länderkooperation Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern hervor. Zurückzuführen sei dies auf die insgesamt betrachtet immer größeren Niederschlagsdefizite, extreme Sonnenscheindauer und Temperaturrekorde. Die Vereinten Nationen rufen den Weltwassertag seit nunmehr 30 Jahren – immer am 22. März – aus.
Foto: Ditscher/evm