Lahnstein (ms). Die Region im 56-Land hat eine große und vor allem lange Geschichte. Von Kaisern bis zu Wehrkasernen im Zweiten Weltkrieg, die Spuren aus der Vergangenheit sieht man bis heute und sie prägen vielerorts noch immer das Antlitz der Gemeinden. So zum Beispiel auch in Lahnstein. Zwischen 1939 und 1942 wurde hier, direkt am Rhein, zwischen der Innenstadt Niederlahnstein und den Didierwerken, eine große Verpflegungsanlage für die deutschen Truppen erbaut. Nach dem Krieg diente sie den Besatzungstruppen – zunächst den USA, ab Juli 1945 den Franzosen – als Verpflegungsanlage. 1957 erfolgte dann die Einrichtung des Wehrbereichsverpflegungsamtes IV. Von hier aus wurde die Beschaffung, Einlagerung, Verwaltung und Ausgabe von langlagerfähigen Verpflegungsmitteln als Verteidigungsvorrat für den Wehrbereich IV gesteuert. Ab dem ersten Oktober 1992 wurde die territoriale Wehrverwaltung in Deutschland neu geordnet – der Standort in Lahnstein blieb jedoch als Verpflegungsamt West bestehen, von dem aus die Truppenteile/-küchen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland versorgt wurden. Erst zum 31. Dezember 2001 wurde der Sitz des Verpflegungsamtes West in Lahnstein aufgelöst. Seither wurde ein Teil des Geländes an die Firma Röchling Sustaplast KG verkauft, die die Anlage auch heute noch nutzt. Den anderen Teil kaufte 2007 die Stadt Lahnstein und richtete ihn für die Unterbringung von Baubetriebshof, einen Teil der Stadtverwaltung – Fachbereich 4 Bauwesen und Eigenbetrieb WBL – sowie den Neubau der Wache Nord her.
Bild – Das Gelände um 1955 unter den Franzosen. Foto: Rudolf Blesius, 1955