Koblenz/Vallendar | 08. August 2023 | (ms). Ein außergewöhnliches Bauprojekt nimmt in der Region langsam, aber sicher Fahrt auf: Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) plant eine Wasserleitung unter dem Rhein von Wallersheim nach Niederwerth. Und die Bauvorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Im September wird sich eine spezielle Tunnelbohrmaschine ihren Weg durch das Rheinbett bahnen, um Platz für die neue Wasserleitung und Leerrohre zu schaffen. Dieses Projekt, das von Fachleuten als „Düker“ bezeichnet wird, soll nicht nur die Sicherheit der Trinkwasserversorgung in der Verbandsgemeinde Vallendar erhöhen, sondern auch beachtliche Energiekosteneinsparungen ermöglichen.
Die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein (VWM) haben dieses Großprojekt in Auftrag gegeben, wobei die evm als Betriebsführerin für die Umsetzung verantwortlich ist. Die Investition in dieses Vorhaben beläuft sich auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag. Die Düker-Lösung soll die bislang notwendige Hochpumpung des Trinkwassers über den Hochbehälter Niederberg und den anschließenden Abtransport nach Vallendar ersetzen. Dies ermöglicht nicht nur eine gesteigerte Versorgungssicherheit, sondern senkt auch die Energiekosten erheblich, so evm-Sprecher Marcelo Peerenboom.
Die Bauarbeiten werden dabei von erfahrenen Tiefbauunternehmen durchgeführt, die die Start- und Zielgruben ausheben. Eine ringförmige Stahlkonstruktion wird in die Tiefe gebohrt und mit Beton ausgefüllt, um die nötige Stabilität für die Schachtbauwerke zu gewährleisten. Ein Vortriebsbohrgerät wird dann in die Tiefe gelassen, um die rund 420 Meter unter dem Rheinbett zu überwinden.
Parallel dazu wird auf der Insel Niederwerth eine Zielgrube für den Dükerbau geschaffen. Hier finden nicht nur die Wasserleitung und Leerrohre Platz, sondern es werden auch Wege für weitere Flussunterquerungen vorbereitet, um das Vallendarer Ufer zu erreichen. Das Projekt soll bereits im Herbst 2024 abgeschlossen sein. Die innovative Wasserleitung unter dem Rhein zeigt einmal mehr, wie technologische Lösungen die Infrastruktur verbessern können, um Sicherheit und Effizienz in der Wasserversorgung zu gewährleisten.
Quelle: evm
Bilder: Sascha Ditscher/evm