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Bad Ems im Laufe des Feiertages wieder am Netz

++update 12.15 Uhr: Bad Ems ist wieder online - noch keine offizielle Mitteilung, aber diverse Rückmeldungen.

Bad Ems | 30. Mai 2024 | (ww). Es sieht gut aus! In der Marktstraße in Bad Ems arbeiten die Telekom-Techniker seit dem frühen Morgen weiter mit Hochdruck daran, dass rund 450 Kunden wieder Telefon, Internet und Fernsehen bekommen. An Tag Drei der Störung, die durch Spühlbohrarbeiten für das UGG-Glasfasernetz entstanden ist, besteht Grund zu der Annahme, dass alle Kunden im Laufe des (Feier-)Tages wieder am Netz sind. ++aktuelle Details im update am Artikelende!++

Erst durch das weitere Aufbaggern der Schadstelle noch gestern Abend, hat sich das Ausmaß des Schadens, den die so genannte „Rakete“ im Untergrund angerichtet hat, im ganzen Ausmaß gezeigt. Die Tiefbaukolonne im Auftrag der UGG sollte für ihr neues Glasfasernetz den dort seit Jahren verlegten, dicken Leitungsstrang der Telekom queren. Das Glasfaserkabel der UGG sollte dabei ohne offene Baugrube unter der Marktstraße „durchgeschossen“ werden, um ungefähr auf Höhe des ehemaligen Ausstellungsraums des Steinmetzbetriebes Spornhauer / Ausfahrt „Schanzgraben“  unter der Straße durchzulaufen. Nach 56aktuell-Informationen war die letzte von sechs benötigten Spülbohrungen (in dem Bauabschnitt) dann der Grund für die unfreiwillige Stille in so manchem Haushalt, einigen Firmen und auch der Verbandsgemeindeverwaltung.

Die Spülbohrung, die mit einem Hochdruck-Wasserstrahl einen unterirdischen Hohlraum schneidet, in dem sie das Erdreich lockert, sowie Steine und Bohrklein aus dem Bohrloch spült, hat in diesem Fall gleich mehrere Kabel der Telekom zerstört oder eben stark beschädigt. Die per Fernsteuerung drehbare „Rakete“ ist dabei mitten durch den Telekom-Kabelstrang „geschossen“. An dieser Stelle sei nochmal eindeutig betont: die Telekom ist in diesem Fall genauso Geschädigter, wie ihre Kunden.

Mit der kleinen, beengten Baugrube waren bis gestern am frühen Abend nur die ganz obenauf liegenden, kaputten Verbindungskabel zu erreichen, die Telekom-Techniker gingen aber von weiteren Schäden aus und behielten recht. Heute Morgen war schließlich, nach der Erweiterung der Baugrube, das gesamte Ausmaß zu erkennen. Auch ein etwas tiefer liegendes Stromversorgungskabel für die Telekom-Knotenpunkte war teilweise zerschossen. Dass aber mehrere Stromkabel im unteren Strang und diverse Verbindungsleitungen im oberen Strang liegen, führte zu dem für Laien eher seltsamen Phänomen, dass es trotz Flächenstörung einige Telekomanschlüsse im Stadtgebiet gab, die überhaupt nicht von der Störung betroffen waren.

Volltreffer! Die „Rakete“ ist praktisch mitten durch alle Kabel geschossen. Das mit dem (größeren) schwarzen Kasten ist eines der Stromversorgungskabel.

 

Zurzeit (10.30 Uhr) sind die Telekomtechniker an der Reparatur des Schadens im unteren (Strom-)Strang. Glücklicherweise spielt heute auch das Wetter mit, die Arbeiten können nämlich nur ausgeführt werden, wenn die Schadstelle absolut trocken gehalten werden kann. Insgesamt darf also davon ausgegangen werden, dass Bad Ems im Laufe des Tages wieder komplett am Netz ist.

Der56aktuell Top-Tipp: In einem der zahlreichen Gespräche hat ein Telekom-Sprecher deutlich darauf hingewiesen, dass es absolut wichtig sei, dass jeder einzelne Kunde „seine“ Störung meldet. Die Telekom erstattet kulanterweise – obwohl sie nicht Verursacher war – die Offline-Zeit anteilsmäßig zur Monatsrechnung. Das geht aber nur, wenn einzeln, zuzuordnende  Meldungen vorliegen. Sammelmeldungen (wie sie etwa auf den Dörfern oft vorkommen, wo Betroffene sich beim Bürgermeister melden, der das dann weitergibt) oder die Annahme, dass der Schaden „ja schon von jemandem gemeldet ist“, können so nicht zur Erstattung führen. Außerdem helfen viele (frühzeitige) Einzelmeldungen Schäden schneller zu lokalisieren.

Das sollte also jeder für den nächsten Fall im Kopf behalten, der hoffentlich nicht (so schnell) auftritt.

++Update (12.15 Uhr): Es gibt zwar noch keine offizielle Mitteilung, aber Bad Ems ist wohl wieder komplett online. Inzwischen haben das zahlreiche 56aktuell-Leser gemeldet, an der Baugrube in der Marktstraße herrscht jetzt auch Feiertagsruhe der 56aktuell-Schnell-Check ergab, dass auch die Verbandsgemeindeverwaltung wieder erreichbar ist – also theoretisch zumindest, denn es läuft endlich wieder die gewohnte Bandansage der Öffnungszeiten. Während der Störung klang es in allen betroffenen Fällen so, als gäbe es den gewählten Anschluss gar nicht.