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Bornich: Nachlöscharbeiten und “Ermittlungen in alle Richtungen”

Bornich | 11. Dezember 2024 | (ww). Nach dem Großeinsatz in der vergangenen Nacht an einem Wohn- und Geschäftshaus in Bornich beschäftigt die Brandruine Feuerwehr und Brandermittler heute Vormittag weiter. Die Feuerwehr Bornich war am Vormittag schon wieder mit Nachlöscharbeiten in der Rathausstraße beschäftigt. Das komplette Anwesen, in dessen Erdgeschoss früher ein Edeka-Markt untergebracht war, ist ein “Totalschaden”, so Jörg Preißmann, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Loreley heute Vormittag an der Einsatzstelle.

Gegen 22.30 Uhr sei der Alarm ausgelöst worden, so Preißmann. “Die Einheiten Bornich und Weisel waren sehr schnell vor Ort, ich war noch auf der Anfahrt von Dahlheim aus. Da kam schon die Meldung von der Einsatzleitung vor Ort, dass das Haus im Vollbrand stehe”, berichtet er weiter. Zahlreiche Nachalarmierungen folgen, nach der Alarmierung ging man noch davon aus, dass sich Menschen in dem Objekt befinden könnten. “Anwohner, unter anderem die Melderin , hatten Licht in dem Objekt gesehen. Und es gab auch Berichte, dass der ehemalige Mieter vor Ort gesehen worden sei.” Doch als der erste Trupp das Haus zur Suche betritt, wird schnell klar, der Einsatz ist zu gefährlich für die Wehrleute. “Das muss schon länger gebrannt haben. Es war extrem heiß da drinnen, so heiß, dass sogar Dichtungsgummis der Atemschutzmasken bei dem eingesetzten Trupp angeschmolzen sind. Außerdem drohte der Spitzboden einzustürzen und tat das auch ziemlich schnell – da ging die Eigensicherung eindeutig vor. Es war unwahrscheinlich, dass jemand da drin überleben hätte können und wir mussten mittlerweile davon ausgehen, dass das gemeldete Licht in der Wohnung wohl schon eher Feuer war”, schildert Preißmann.

Im Februar gab es in der Wohnung bereits einen Einsatz wegen eines Küchenbrandes. Danach ist das Mietverhältnis mit dem Bewohner wohl gekündigt worden, er sei “in einer Einrichtung” untergebracht gewesen, heißt es in der Nachbarschaft. Ob das Anwesen also, wie in der Pressemeldung der Polizei zunächst erwähnt, wirklich “unbewohnt” war, sei jetzt Gegenstand der Ermittlungen. Ein Polizeisprecher dazu gegenüber 56aktuell: “Ermittelt wird zur Zeit in alle Richtungen”. Die Brandermittler der Kripo konnten das Objekt allerdings erst frühestens nach Abschluss der Nachlöscharbeiten betreten, außerdem war noch die Standsicherheit der Dachstuhlreste zu bewerten.

 

Die Löscharbeiten nach der Alarmierung um 22.30 Uhr beschäftigten die Einsatzkräfte zunächst bis 5 Uhr in der Früh. Insgesamt waren 168 Einsatzkräfte vor Ort. Die Feuerwehreinheiten aus Bornich, Weisel, St.Goarshausen, Dörscheid, Reitzenhain waren im Einsatz. Dazu Teile der Einheiten Nastätten, Holzhausen, Kamp-Bornhofen, des Gefahrstoffzuges des Rhein-Lahn-Kreises – zum Beispiel der in Bad Ems stationierte Gerätewagen Atemschutz – und der Berufsfeuerwehr Koblenz. Diese steuerte, genau wie Nastätten, eine Drehleiter mit Gelenkarm (wegen der beengten Einsatzsituation und dem Winkel zum Dachstuhl) bei, die die “starre” Drehleiter der Einheit Kamp-Bornhofen ergänzten.  Das DRK war mit den SchnellEinsatzGruppen Betreuung, Sanität und Verpflegung im Einsatz, um die Einsatzkräfte, als auch die evakuierten Nachbarn zu versorgen und zu betreuen, dafür war auch ein Notarzt vor Ort. Das DRK stellte auch den Regelrettungsdienst und die Polizei war zur Absicherung der Einsatzstelle ebenfalls vor Ort.