Home » DRK-Ortsverein Lahnstein feiert 125 Jahre – Eine Geschichte des Dienstes am Nächsten 

DRK-Ortsverein Lahnstein feiert 125 Jahre – Eine Geschichte des Dienstes am Nächsten 

Von der Sanitätskolonne bis zur Corona-Pandemie

Lahnstein | 11. September | (ms). Der DRK-Ortsverein Lahnstein feiert sein 125-jähriges Bestehen – ein respektables Jubiläum, das von einer bedeutenden Rolle des Deutsche Roten Kreuz (DRK) in der Region zeugt. Ursprünglich als Freiwillige Sanitätskolonne ins Leben gerufen, hat sich der Ortsverein im Laufe der Jahrzehnte zu einer unverzichtbaren Institution entwickelt.  

Eine kleine Geschichte aus dem Rhein-Lahn-Kreis:  

Die Gründung des DRK in Lahnstein geht auf eine Verfügung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden im Jahr 1898 zurück. Die Freiwillige Sanitätskolonne in Niederlahnstein wurde auf Initiative von Bürgermeister Christoph Strobel gegründet. Bald darauf schlossen sich weitere Gemeinden an, darunter Oberlahnstein im Jahr 1909, wo zwölf Bürger eine eigene Kolonne gründeten. Die Sanitätskolonnen leisteten besonders während des Ersten Weltkriegs wichtige Arbeit, indem sie verwundete Soldaten versorgten und Truppenteile verpflegten. Am dritten Tag der Mobilmachung wurde eine Erfrischungs-Verbandsstation beim Bahnhof Niederlahnstein eingerichtet. Mitglieder der Sanitätskolonne, sofern sie nicht eingezogen wurden, taten hier Dienst. Mehrere Monate wurden Truppenteile in der Stärke bis 1.100 Mann mit warmer Kost verpflegt Im Laufe der Zeit erweiterte sich ihre Aufgabenpalette, und sie waren auch bei Unfällen und Katastrophen zur Stelle, um Erste Hilfe zu leisten und die Gesundheit der Menschen zu schützen. 

In den 1940er Jahren, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden Männer und Frauen des DRK bei der Bergung und Versorgung von Verletzten und Toten nach Luftangriffen eingesetzt. Während die Sanitätskolonne ursprünglich Männern vorbehalten war, gründeten Frauen bereits kurze Zeit später den „Vaterländischen Frauenverein“, der sich um verschiedene Aufgaben wie die Betreuung von Verletzten und Evakuierten kümmerte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Rote Kreuz vorübergehend verboten, wurde jedoch 1949 wieder aktiv. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Ortsverein stetig weiter und übernahm Aufgaben im Katastrophenschutz, der Altenbetreuung und besonders aktuell in der heutigen Zeit: der Blutspende.  

Vom Weltkrieg bis zur Zusammenlegung:  

Der erste Mannschaftswagen für den Oberlahnsteiner Ortsverein wurde 1962 gekauft. Ein gebrauchter VW-Bus, mit Sitzbänken, die man selbst hergerichtet hatte, um Menschen zu transportieren. 1966 wurde auf Initiative des Kaufmanns Martin Fuchs die Stiftung Lebensabend unter dem Schutz des Roten Kreuzes gegründet und in der Brunnenstraße eine Altenbegegnungsstätte eingerichtet. 1969 kurz vor der Zusammenlegung wurde dem Verein durch die Stadtverwaltung Oberlahnstein eine Unterkunft neben der Feuerwache (Süd) hergerichtet.  

Im Jahr 1972 wurden die beiden Ortsvereine von Oberlahnstein und Niederlahnstein zum neuen Ortsverband Lahnstein zusammengeschlossen. Heute besteht der DRK-Ortsverein Lahnstein aus rund 500 Mitgliedern und widmet sich vielfältigen Aufgaben, darunter zum Beispiel der Blutspendedienst, die Sanitätsbetreuung bei Veranstaltungen und die Teilnahme am Zivil- und Katastrophenschutz oder aber die vielseitigen Maßnahmen, die während der Corona-Pandemie von Nöten waren. Das DRK hat im Laufe seiner 125-jährigen Geschichte einen entscheidenden Beitrag zum Wohl der Gemeinschaft geleistet und bleibt eine wichtige Säule der Gesellschaft in und um Lahnstein herum – Danke für euren lang bestehenden Dienst! 

Bild: DRK-Ortsverein Lahnstein Aus Liebe zu den Menschen“ lautet das Motto dieser Aktiven des DRK- Ortsvereins Lahnstein (von links nach rechts oben: Daniel Schmidt, Simone Zipris, Ralf Schmidt, Heidemarie Bilo, Jessica Bröder, Justine Baltus, Matthias Weise, Claudia Schiffner; von links nach rechts unten: Wolfgang Nagel, Robert Speckhardt, Joana Weise, Volker Schönig, Michael Schneiders, Janine Krech, Melanie Hahn
Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein

Quelle: Stadt Lahnstein 

Beitragsbild: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein (zwei Jahre nach der Gründung)