Koblenz | 01. Juli 2022 | (cm). In Koblenz haben rund 30 französische Soldaten bei der Pflege des französischen Ehrenfriedhofes in Lützel geholfen. Die jungen Männer und Frauen des 1. Regiments des freiwilligen Wehrdienstes waren dafür extra aus Metz angereist, wie die Stadt Koblenz jetzt mitteilte. Zusammen mit den Stadtgärtnern des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen reinigten die Soldaten unter anderem 32 Grabsteine und richteten Wege im hinteren Bereich des Friedhofs wieder her. Den Abschluss der Arbeiten bildeten ein militärischer Apell mit hochrangiger französischer und deutscher Beteiligung sowie eine feierliche Kranzniederlegung am Grabdenkmal von General François Séverin Marceau. Gerade in dieser äußerst schwierigen Zeit, die durch den kriegerischen Angriff auf die Ukraine geprägt ist, werde besonders deutlich, welch großes Glück es ist, in Frieden und Freundschaft mit seinem Nachbarn zu leben und dass dies aller Anstrengungen wert ist, sagte Ministerialdirigent Dr. Meier. Unterstützt wurde der Arbeitseinsatz auch von der Bundeswehr am Standort Koblenz. Sie stellte die Unterkünfte und Verpflegung für die französischen Soldaten zur Verfügung. Diese jungen Leute seien ein Symbol der Versöhnung und des Friedens zwischen den beiden Völkern, sagte Generalarzt Dr. Stefan Kowitz, Standortältester für Koblenz und Lahnstein.
Der Friedhof stammt aus der Zeit des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Dort fanden 456 französische Soldaten, die im Kriegsgefangenenlager auf dem Petersberg in Lützel verstorben sind, ihre letzte Ruhestätte. Sie wurden in der Nähe des Grabdenkmals von General Marceau bestattet, das wegen seiner besonderen Bedeutung unter Denkmalschutz steht. Die Pyramide ehrt den berühmten französischen Revolutionsgeneral, der 1794 im Ersten Koalitionskrieg mit seiner Division die Stadt Koblenz erobert und damit die Herrschaft der Erzbischöfe von Trier beendet hatte.
Quelle: PM Stadt Koblenz
Fotos: Stadt Koblenz / Groß