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Friedrichssegen: Feuer in Recyclingbetrieb

Sortieranlage stand um kurz nach zwei Uhr heute Morgen in Flammen

Friedrichssegen | 29. Mai 2024 | (ww). Um 2.12 Uhr heute Nacht wurden die Feuerwehreinheiten Miellen und Bad Ems durch eine ausgelöste Brandmeldeanlage in einen Recyclingbetrieb nach Friedrichssegen alarmiert. Bei der Erkundung stellte der ersteintreffende Trupp aus Miellen dann einen ausgedehnten Brand in einer Halle des Betriebes fest. Zunächst wurde von einem Vollbrand der Halle ausgegangen, schnell zeigte sich aber, dass glücklicherweise „nur“ eine Sortieranlage für EBS-Material(*) in Flammen stand, ein Materialbunker im entgegengesetzten Teil der Halle hatte ebenfalls Feuer gefangen. Der schnelle und gezielte Einsatz der Feuerwehren verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Anlagen in der weitläufigen Halle, benachbarte Hallen und weitere Materialbunker.

Relativ schnell hatte die Einsatzleitung sich dazu entschieden, weitere Wehren nachzualarmieren. Neben Einheiten zur Wasserförderung aus der Lahn (Fachbach) wurden vor allem Atemschutzgeräteträger und entsprechende Geräte hinzugezogen. Dafür auch die Wehren aus Nievern, Frücht, Becheln und Dausenau, also vorwiegend Einheiten aus der Alt-VG Bad Ems alarmiert. Insgesamt konnte Wehrleiter Marc Horbach damit über 64 Einsatzkräfte verfügen und gegen 4 Uhr Feuer unter Kontrolle, sowie gegen 5 Uhr „nur noch Nachlöscharbeiten“ melden.

Die Einheit Nassau wurde ebenfalls alarmiert, zunächst mit dem ELW, da das Bad Emser Einsatzleitungs-Fahrzeug zurzeit in  Reparatur ist. Dazu kam in Person der Wehrleiter und Teile der Einheit Nassau zur so genannten „Sicherung des Grundschutzes in der Alt-VG Bad Ems. Das bedeutet, dass die Nassauer dort bereit standen, falls ein weiterer Einsatz folgen würde, solange die eigenen Einheiten in Friedrichssegen gebunden waren. Außerdem stellte das DRK den Rettungsdienst zur Eigensicherung und die Polizei war ebenfalls an der Einsatzstelle vertreten. Um 6.40 Uhr wurde der Einsatz beendet.

 

Alarm und Brand weckten bei Einsatzkräften,Betroffenen und Beobachtern Erinnerungen an den Einsatz am Morgen des Heiligabends 2016. Damals hatte ebenfalls die Brandmeldeanlage ausgelöst, zunächst konnte aber kein Brand festgestellt werden. Das änderte sich aber massiv, ass während der Erkundung ein Rolltor einer Sortierhalle runterkrachte und haushohe Flammen aus der Halle schlugen. Was dann folgte war ein Großeinsatz, da rund 200 Tonnen Recycingmaterial in Brand standen. Letztlich dauerte der Einsatz den gesamten Heiligabend und-  wegen Nachlöscharbeiten – auch über beide Weihnachtsfeiertage an.

(*) EBS Material:

Ersatzbrennstoffe (EBS) sind Brennstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden. Dabei kann es sich sowohl um feste, flüssige oder gasförmige Abfälle handeln, die in unterschiedlicher Aufbereitungstiefe für den jeweiligen Nutzungszweck aufbereitet werden. Zu den Aufbereitungsschritten gehören die Vorsortierung, die Grobzerkleinerung, sowie die Eisen- und Nichteisenabscheidung. Zusätzliche Aufbereitungsschritte sind sensorische Sortierungen und Trocknungen. Verwertet werden EBS zusammen mit konventionellen Brennstoffen in der sogenannten Mitverbrennung, vor allem in Zement-, Kalk-, Braunkohle- und zum Großteil in Industriekraftwerken sowie in Müllverbrennungsanlagen.

Als Gemischte Abfälle zur EBS-Herstellung werden: Kunststoffgemische; energiereiche andere Abfallgemische; sortenreine Kunststoffe, bei denen keine andere stoffliche Verwertung möglich ist und energiehaltige Verbundstoffe wie z. B. Holz  verwendet.